"D’r Zoch kütt" – diesen karnevalistischen Ruf hört man für gewöhnlich an den jecken Tagen im Februar oder März. Doch am neuen »Narrennest« – Begegnungs- und Gestaltungszentrums des Mönchengladbacher Karnevals kommt "d’r Zoch" schon am 5. Oktober. Zumindest ziehen dann die Karnevalswagen von der alten Wagenbauhalle in Lürrip in ihr neues Zuhause in Giesenkirchen. Um das zu ermöglichen, wurde am »Narrennest« an der Adresse An der Waldesruh 23 in den vergangenen Monaten baulich einiges getan. Das wurde nun mit einem kleinen "Richtfest" gefeiert.
Zu dem Anlass begrüßten MKV-Chef Gert Kartheuser und Unternehmer Gregor Ungricht, der als Vor-Besitzer des Gebäudes die Umbauarbeiten durchführt die Presse und Gäste, die den MKV bei der Realisierung unterstützt haben. Landesministerin Ina Scharrenbach konnte aus zeitlichen Gründen den Termin nicht wahrnehmen. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung unterstützt das Projekt mit Fördermitteln in Höhe von 800.000 Euro.
Auch die Stadt beteiligt sich mit rund 450.000 Euro finanziell und hat mit ihrer Marketinggesellschaft (MGMG) das Konzept für ein Begegnungs- und Gestaltungszentrum mit den Karnevalisten entwickelt. Darüber hinaus hat sie die Fördermittel beantragt und das Gebäude über ihre Entwicklungsgesellschaft (EWMG) angekauft. Entsprechend waren auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs, MGMG-Geschäftsführer Friedhelm Lange und EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus gespannt auf die Fortschritte, die das Projekt im vergangenen dreiviertel Jahr gemacht hat. Ebenso wie Norbert Bienen von bienen + partner, der die Immobilie vermittelt hatte.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs freute sich über den wichtigen Meilenstein: "Die Karnevalswagen kommen in ihr neues Zuhause. Das ist für Mönchengladbacher ein doppelter Erfolg. Denn so ist der Weg frei für eine städtebauliche Entwicklung des REME-Geländes, wo die Wagen bislang standen. Und gleichzeitig ist die Zukunft unseres Veilchendienstagszuges gesichert. Aber das Projekt »Narrennest« will ja nicht nur den Status Quo an anderer Stelle wiederherstellen. Es will einen Ort der Begegnung schaffen, an dem das Brauchtum gelebt und an die nächste Generation weitergegeben werden kann. Insofern ist das heute erst der Anfang. Ich freue mich schon sehr darauf, hier in einigen Monaten zusammen mit den Karnevalisten Einweihung für das gesamte »Narrennest« feiern zu können."
Der Vorsitzende des Mönchengladbacher KarnevalsVerbandes, Gert Kartheuser, freut sich sehr, dass es gelungen ist, nach so vielen Jahren eine neue Unterkunft für die Karnevalswagen der Gesellschaften dieser Stadt gefunden zu haben: "Die Wagen werden hier in Zukunft sicher und trocken stehen. Die Begegnungsstätte, wo auch die Jugend an den Karneval herangeführt werden kann, ist ein großer Gewinn für den Mönchengladbacher Karneval."
Der Weg zum »Narrennest«
Die Pläne für das »Narrennest«– neues Begegnungs- und Gestaltungszentrum des Mönchengladbacher Karnevals sehen nicht nur eine Ausstellungsfläche und eine Werkstatt für den Wagenbau samt Sanitäranlagen, Büro und Umkleidemöglichkeiten vor. Auch ein Mehrgenerationen-Begegnungs- und Versammlungsraum sowie ein Ausbildungs-, Seminar und Probenraum sind vorgesehen, in dem Wagenbau, Tanz, Musik und Aufführung trainiert werden können. Möglich wurde die Lösung, indem die EWMG für die Stadt eine 8.632 m² große Liegenschaft mit einer bestehenden Halle an der Adresse "An der Waldesruh 23" vor der Firma UMW GmbH und Co. KG erworben hat, die in Teilen durch die Karnevalisten genutzt wird. Voraussichtlich im Herbst 2026 soll die gesamte Maßnahme am »Narrennest« abgeschlossen sein.
Um die Hallen der ehemaligen Gewerbeanlage für die Karnevalswagen vorzubereiten, wurden in den vergangenen Monaten Bauarbeiten durchgeführt. So wurde eine Trennwand rückgebaut, um zwei Hallen miteinander zu verbinden, und ein Verwaltungsgebäude an der Straßenseite abgebrochen, um Platz für zwei große Tore zu schaffen. Eine neue Fassadenverkleidung der Straßenseite wird im weiteren Projektverlauf noch angebracht. Bisher erfolgte die Zufahrt über eine kleine Seitengasse, was für die Karnevalswagen zu eng wäre. Auch in den Brandschutz wurde investiert, die Elektronik erneuert und die Beleuchtung auf LED umgestellt. Doch nicht nur in den Wagenhallen wurde gearbeitet. Auch die übrigen Räumlichkeiten wurden bereits entkernt und so für ihren Umbau zum Veranstaltungs- und Begegnungsbereich der Karnevalisten vorbereitet.
Quelle: Stadt Mönchengladbach