Mönchengladbachs Luft wird immer sauberer. Seit Inkrafttreten des Luftreinhalteplans im Jahr 2012 hat sich die Luftqualität in der Vitusstadt kontinuierlich verbessert. Die aktuellen Zahlen für 2023 wurden jetzt im Ausschuss für Umwelt und Mobilität vorgestellt. Demnach wurden die in der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung festgelegten Grenzwerte für Feinstaub (PM10, P2,5) und Stickstoffdioxid (NO2) wie in den vergangenen Jahren signifikant unterschritten. Die gemessenen Werte erreichten den niedrigsten Stand seit Messbeginn. Im Vergleich der letzten drei Jahre sanken die Messwerte in 2023 nochmals deutlich ab.
Barbara Weinthal, Fachbereichsleiterin Umwelt, sieht klare Gründe für diese Entwicklung: "Mönchengladbachs Luft ist so gut wie noch nie seit Messbeginn. Die Qualität unserer Luft hat sich im letzten Jahr noch einmal deutlich verbessert. Unsere vielfältigen Maßnahmen und unser unermüdliches Streben nach Verbesserung der Luftqualität tragen nun Früchte." Ausschlaggebend für den langfristigen Trend zu besserer Luft sind Maßnahmen zur Umsetzung des Luftreinhalteplans und ein aktives Mobilitätsmanagement. Dazu zählen etwa Kontrollen zur Umweltplakette, das LKW-Routenkonzept sowie allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzungen. Aber auch Maßnahmen für mehr Elektromobilität und für mehr Fahrrad- und Fußverkehr wirken sich ganz konkret aus.
Stickstoffdioxid
Seit 2014 ist an der stark befahrenen Aachener Straße auf Höhe der Hausnummern 426/428 eine kontinuierliche Abnahme des NO2-Jahresmittelwertes um etwa die Hälfte festzustellen. Konkret wurden 2012 noch 48 Mikrogramm Stickstoffdioxid in einem Kubikmeter Luft festgestellt. 2023 hingegen wurden lediglich noch 25 Mikrogramm erfasst. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn dieser Messungen im Jahr 2006. Der gleiche Trend zeigt sich an der verkehrsreichen Messstation "Friedrich-Ebert-Straße 111/115" (2023: 18 Mikrogramm) sowie an der Messstation "Rheydt Hubertus-/Urftstraße" (2023: 15 Mikrogramm), an der die städtische Hintergrundbelastung gemessen wird. Im Ergebnis hat sich die Luftgüte in Mönchengladbach also an allen Messpunkten überaus positiv entwickelt.
Feinstaub
Die Belastung der Luft mit Feinstaubpartikeln, die kleiner als 10 Mikrometer sind, hat an der verkehrsreichen Messstation Friedrich-Ebert-Straße nochmals deutlich abgenommen. Von 18 Mikrogramm in 2021 sank die Feinstaubbelastung auf 14 Mikrogramm in 2023 und entspricht damit der städtischen Hintergrundbelastung (Rheydt Hubertus-/Urftstraße: 14 Mikrogramm). Das bedeutet: Vor Ort zeigen sich keine durch den Verkehr erhöhten Immissionswerte mehr. Das bestätigt auch eine andere Messgröße: der Tagesmittelwert, der unter 50 Mikrogramm liegen soll. 2011 wurde diese Marke noch 42 Mal überschritten, 2023 war das an keinem Tag der Fall.
Die Messergebnisse für die noch kleineren Feinstaubpartikel von weniger als 2,5 Mikrometer zeigen denselben Trend. Sowohl an der Hubertus-/Urftstraße als auch an der Friedrich-Ebert-Straße liegen die Messwerte in 2023 mit 6 beziehungsweise 9 Mikrogramm auf Minimalniveau. Sie betragen weniger als die Hälfte des geltenden Grenzwerts von 25 Mikrogramm und würden auch verschärften Vorgaben standhalten.
Ozon
Der Anteil von Ozon ist für die Luftqualität bedeutend. Anders als Stickstoffdioxid und Feinstaub kann er aber durch lokale Maßnahmen kaum beeinflusst werden. 2022 hatte es während des trockenen und sonnenreichen Sommers erhöhte Ozon-Werte gegeben. 2023 gab es hingegen nur halb so viele Tage in Mönchengladbach, an denen der langfristige Zielwert für bodennahes Ozon überschritten wurden. Der langfristige Zielwert besagt, dass bei bodennahem Ozon eine Menge von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im 8-Stunden-Mittelwert nicht überschritten werden soll. In 2023 war das noch zwölfmal an der Messstation Hubertus-/Urftstraße in Rheydt der Fall. Grund zur Sorge bestand zu keinem Zeitpunkt: Der Schwellenwert von 180 Mikrogramm, an dem das Land die Öffentlichkeit hätte informieren müssen, wurde 2023 an keinem Tag überschritten. Auch der mittlere Dreijahreszielwert zum Schutz der Gesundheit wurde deutlich unterschritten.
Luftreinhaltung ist eine Daueraufgabe
"Die Schadstoffwerte sind weiter im Sinkflug. Auch 2023 haben wir alle Grenzwerte deutlich eingehalten. Die getroffenen Maßnahmen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagt Marcus Klancicar, Leiter der Abteilung Natur, Klima und Immissionen. Um die Luft in Mönchengladbach weiter zu verbessern, erweitert die Verwaltung fortlaufend bereits umgesetzte Maßnahmen und bringt neue auf den Weg. So wurden 2023 etwa weitere Tempo-30-Zonen umgesetzt, die Radverkehrsinfrastruktur verbessert, aber auch Sondernutzungserlaubnisse für 74 weitere E-Ladesäulen mit 148 Ladepunkten im öffentlichen Raum erteilt. Gute Luft ist einerseits ein strategisches Umweltziel der Stadt und dient andererseits unmittelbar der Gesundheitsvorsorge ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Zugleich trägt ein ambitioniertes Vorgehen dazu bei, auf künftig verschärfte Standards der EU rechtzeitig vorbereitet zu sein und diese schon heute einzuhalten.
Quelle: Stadt Mönchengladbach