Die Stadt Mönchengladbach wird Ende Oktober eine neue Notschlafstelle für obdachlose Männer an der Breite Straße 160 mit zunächst 50 Schlafplätzen eröffnen. Hintergrund: Die in den vergangenen rund 10 Jahren von der Diakonie betriebene Notschlafstelle an der Jenaer Straße ist zu klein, zu eng und nicht mehr zeitgemäß. So müssen auch erkrankte Übernachtungsgäste das Haus am Morgen verlassen oder zur Notschlafstelle für Frauen gebracht werden, die bereits einen Tagesaufenthalt ermöglicht. Deshalb haben sich Verwaltung und Diakonie einvernehmlich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt. Die Notschlafstelle an der Jenaer Straße, die für maximal 28 Personen ausgelegt war, wird nach einer Übergangsfrist endgültig schließen. Der Fachbereich Soziales und Wohnen stellte das Konzept am 19. September im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und Gleichstellung vor.
Was bietet die neue Notschlafstelle?
Die neue Notschlafstelle ist zentral zwischen den Zentren von Mönchengladbach und Rheydt gelegen und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Zum Start bietet sie zunächst 50 Schlafplätze in Ein- bis Vierbettzimmern. Das Platzangebot kann bei Bedarf kurzfristig aufgestockt werden. Jeder Gast erhält einen eigenen abschließbaren Spind. Im Dachgeschoss befinden sich Schlafräume, sanitäre Einrichtungen und ein großer Aufenthaltsraum mit Küchenzeilen zur Zubereitung von Mahlzeiten, Spülmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine und Fernseher. Im Erdgeschoss gibt es zusätzlich ein barrierefreies Zimmer mit Küchenzeile und barrierefreiem Bad.
Im Keller stehen Waschmaschinen und Wäschetrockner zur Verfügung. Im Erdgeschoss und der 1. Etage befinden sich ansonsten das Hausmeisterbüro, das Büro des Sozialarbeiters, ein Besprechungsraum, sanitäre Einrichtungen und Schlafräume. Im Innenhof ist ein Aufenthalt für Raucher möglich.
Warum dieser Standort?
Die Immobilie an der Breite Straße ist seit 2015 durch die Stadt angemietet. Bis vor kurzem waren dort bis zu 66 geflüchtete Menschen untergebracht. Die Lage zwischen den Stadtzentren in einer vorrangig durch Gewerbe geprägten Nachbarschaft mit Anbindung an den ÖPNV ist besonders geeignet. Zudem verfügt die Einrichtung über einen eigenen Innenhof und damit eine zugeordnete Außenfläche. Die Erfahrung mit der Einrichtung an der Jenaer Straße zeigt, dass die Nachbarschaft kaum etwas von den Nutzern mitbekommen hat.
Wie werden die Nutzer betreut?
Für den angestrebten Betrieb als 24/7-Einrichtung mit Tagesbetreuung sind 14 Stellen vorgesehen. Dazu zählen neben Hausmeister*innen auch Sozialarbeiter*innen und medizinisch-pädagogische Fachkräfte. Ein Ziel des Fachbereichs Soziales und Wohnen, der die Notschlafstelle betreut ist es, den Menschen, die in der Notschlafstelle unterkommen, nach Möglichkeit eine Wohnung zu vermitteln.
In der Anfangsphase startet die Einrichtung zunächst mit einem reinen Übernachtungsangebot. Zeitnah soll auch Erkrankten ein Tagesaufenthalt angeboten werden. Sobald das Team groß genug ist, wird der Tagesbetrieb für alle Nutzer geöffnet.
Zum Konzept, das nach und nach umgesetzt wird, gehört auch die Aufnahme von obdachlosen Personen mit Hund.
Die Schlafräume sind von 18 Uhr bis 8 Uhr geöffnet. Der Tagbetrieb soll von 8 bis 18 Uhr laufen, von 22 bis 6 Uhr ist Nachtruhe.
Quelle: Stadt Mönchengladbach