Gracia Sacher
Bier trinken könnt ihr alle, richtig? Wisst ihr denn auch, wie dieses wunderbare Getränk zubereitet wird? Während die Herstellung vor vielen, vielen, vielen Jahren eher zufällig erfolgte, als – so sagt man zumindest - der stehen gelassene Brotteig plötzlich zu gären begann und das Ergebnis eine irgendwie wunderbare Wirkung hatte, ist man da heute ein „kleines bisschen“ weiter und braut nach fixen Schritten. Dies sind im Grunde genommen nicht viele und wenn ihr Lust darauf habt, mal euer eigenes Bier zu brauen, kann ich euch da detailliertere Infos geben, was ihr an Equipment etc. braucht.
Was an Zutaten nötig ist, wisst ihr, nehme ich an – Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Und wie wird daraus nun Bier? Hierzu erläutere ich euch die 5 entscheidenden Schritte. Ausführlicher ist dabei immer möglich, hier ist lediglich Platz für die grobe und möglichst einfache Beschreibung. Außerdem konzentriere ich mich auf das handwerkliche (Hobby-)Brauen, denn natürlich möchte ich euch dieses auch ein wenig schmackhaft machen.
Beim Maischen gilt es, den Zucker aus dem Getreide zu lösen. Denn dieser wird später von der Hefe zu Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Wasser wird erhitzt, geschrotetes Malz wird eingerührt. Sodann werden in der Regel mehrere Temperaturstufen gesetzt, in denen verschiedene Enzyme zum Einsatz kommen, um die im Getreide enthaltene Stärke in vergärbare und unvergärbare Zucker aufzuspalten. Letztere bleiben als Restsüße im Bier.
Beim Läutern gilt es, das Flüssige vom Festen zu trennen, schließlich wollt ihr ja keine Malzreste in eurem Bier haben. Dabei wird in der Regel mit einem Sieb gearbeitet, durch das die Flüssigkeit – die so genannte Würze – läuft. Mit Nachgüssen kann man nun noch den Restzucker aus dem Malz auswaschen. Das ausgelaugte Malz nennt sich Treber. Diesen brauchen wir beim Brauen nicht mehr, er stellt gutes Viehfutter dar und lässt sich zudem auch bestens zu Brot verarbeiten.
oder auch Würzekochen. Bei diesem Schritt wird die Würze zum Kochen gebracht. Zum einen wird sie dadurch desinfiziert, zum anderen können so die wertvollen Bitterstoffe aus dem Hopfen gelöst werden, der nun der Würze zugegeben wird. Meist gibt es mehrere Hopfengaben, die dem Bier später die typische Bittere aber auch gewisse Aromen verleihen.
Ab jetzt müsst ihr penibel auf sauberes Arbeiten achten, denn im so genannten Kaltbereich besteht die größte Gefahr, das (spätere) Bier zu verunreinigen. Die Würze wird (bei obergärigen Bieren) auf etwa Zimmertemperatur heruntergekühlt und in einen Gärbehälter umgefüllt. Als nächstes kommt die Hefe ins Spiel. Sie wandelt nun den Zucker in Alkohol und Kohlensäure um. Dies dauert durchschnittlich etwa zehn Tage.
Aus der Würze ist jetzt Jungbier geworden. Wir sind also einen großen Schritt weiter. Nun füllt ihr das Bierchen in (wirklich super saubere) Flaschen ab und gebt eine bestimmte Menge an Zucker hinzu. Dies ist wichtig für die Nachgärung; so geht ihr sicher, das Bier auch ausreichend Kohlensäure bekommt. Natürlich wird hier genau ausgerechnet, wie viel Zucker ihr pro Flasche benötigt. Und nun heißt es erneut: abwarten und Bier trinken, denn die Flaschen müssen nun noch (stehend!) ein wenig gelagert werden. In wenigen Wochen könnt ihr dann endlich euer eigenes Bier probieren.
Ihr seht aber schon: mal eben ein Bier brauen, ist nicht drin. Für das Brauen an sich braucht ihr mehrere Stunden und dann kommt noch die wochenlange Wartezeit obendrauf.
Mein Tipp: dranbleiben und regelmäßig Brautage veranstalten, um erst gar nicht trocken zu laufen. In diesem Sinne: gut Sud und lasst es euch schmecken!
Cheers,
Gracia
Gracias Bierblog „Bierliebe und moodpairing“ finden Sie auf www.hopfenmaedchen.com