Blick von oben auf sechs Gläser mit dunklem Bier Blick von oben auf sechs Gläser mit dunklem Bier
Foto: Gracia Sacher
01.01.2025
Bier

Nice to meet you: So lernt ihr ein Bierchen am besten kennen

Gracias Bierliebe

Redaktion: Gracia Sacher

Frohes neues Jahr, ihr Lieben! Ich hoffe, ihr seid gut rübergerutscht. Und somit auch: Hallo 2025. In der ersten Ausgabe möchte ich auf den perfekten Biergenuss eingehen. Wie lernt ihr ein Bier am besten kennen? Flasche aus dem Kühlschrank nehmen, öffnen und einen großen Schluck nehmen? Eben nicht. Also legen wir mal los. Denn es gibt ein paar Punkte, auf die ihr achten solltet. Schließlich ist Bier weit mehr als nur ein einfaches Getränk – ist ja klar.

Nicht zu kalt servieren

Je kälter ein Bier, desto weniger Aromen können wahrgenommen werden. Gerade die starken, dunklen Biere sollten nicht zu kalt getrunken werden. Ich würde euch raten, das Bier eine Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank zu nehmen. Je wärmer es dann wird, desto intensiver können sich die Aromen entfalten.

Das richtige Glas

Genau. Das Bier sollte bestenfalls nicht direkt aus der Flasche oder Dose probiert werden, zumindest nicht, wenn ihr möglichst viel davon haben möchtet. Nur im Glas kann ein Bier sein Aroma und den Geschmack voll entfalten. Am besten eignet sich dafür ein bauchiges Glas, das sich nach oben hin verjüngt. Die bauchige Form fängt die Aromen ein, während der schmale Rand sie gezielt zur Nase leitet.

Und wo wir schon beim Glas sind: Achtet darauf, dass es sauber ist! Spült es ordentlich, am besten per Hand. Am Ende noch mal gut mit klarem Wasser ausspülen. An der Luft trocknen lassen, bitte kein Geschirrtuch verwenden.

In kleinen Schlucken genießen

Bier ist kein Getränk, das einfach „weggetrunken“ werden sollte, vor allem nicht bei einer Verkostung. Nehmt kleine Schlucke, lasst das Bier auf der Zunge verweilen und konzentriert euch darauf, was ihr wahrnehmt. Wie ist der Antrunk, also der erste Eindruck? Was passiert dann auf eurer Zunge und wie würdet ihr den Nachgeschmack beschreiben? Ist das Geschmackserlebnis schnell verflogen oder hält es lange an? Hier spielt auch der retronasale Eindruck eine Rolle: Bier runterschlucken und durch die Nase ausatmen – auf diesem Weg kann noch mal eine ganze Menge an Aromen wahrgenommen werden.

Umgebung und Vorbereitung

Auch die Umgebung spielt eine wichtige Rolle: Nehmt euch Zeit für die Verkostung und genießt das Bier am besten in ruhiger Atmosphäre ohne Ablenkung. Mit Ablenkung sind auch störende Gerüche gemeint. Wenn es intensiv nach Parfum oder Essen riecht, wird die Wahrnehmung der Bieraromen verfälscht. Vor der Verkostung solltet ihr außerdem weder rauchen noch sehr würzige oder scharfe Gerichte zu euch nehmen.

Die beste Uhrzeit

…ist so gegen 11. Oder am frühen Nachmittag. Ja, Bier verkosten ist ein harter Job. Unsere Geschmacksnerven sind nicht den ganzen Tag gleich empfindlich und frisch. Die späten Vormittags- oder frühen Nachmittagsstunden gelten als ideal, da der Gaumen dann am ausgeruhtesten ist. Ihr solltet das Bier nicht unmittelbar nach einer Mahlzeit probieren.

Die richtige Reihenfolge

Wenn ihr mehrere Biere verkosten möchtet, achtet darauf, mit leichteren und milden Bieren zu starten und euch in Sachen Aroma und Alkoholgehalt zu steigern. So überlagern die intensiveren Aromen die leichteren nicht. Zwischen den Bieren könnt ihr den Gaumen mit Weißbrot und Wasser neutralisieren (am besten funktioniert aber tatsächlich ein Sauerbier, hihi).

Lust auf betreutes Trinken?

Dann besucht eines meiner Tastings, ab März starten die offiziellen Verkostungen wieder. Und ansonsten habt ihr hiermit zumindest einen groben Leitfaden, worauf ihr achten solltet. Denn Bier zu verkosten ist am Ende ein unglaublich intensiver Genuss von vielen Facetten.

In diesem Sinne: Lasst es euch schmecken.

Cheers, Gracia


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