Gracia Sacher
Na, wer von euch trauert dem Sommer jedes Jahr immer noch eine ganze Weile hinterher? Also ich bin Typ: Endlich Herbst! Meine absolute Lieblingsjahreszeit: kühlere Luft, Regensound, Duftkerzen und pure Gemütlichkeit. Und welches Bierchen passt dazu? Ich dachte, ich geb euch mal ein paar Serviervorschläge mit auf den Weg. Grundsätzlich greife ich hier eher zu den malz- als zu den hopfenbetonten Bieren. Ist aber abgesehen davon natürlich auch immer stimmungsabhängig.
Festbier: Was wäre der Oktober ohne dieses Bier?
Findet ihr aktuell in jedem gut sortierten Getränkemarkt. Allein schon farblich ein super Herbst-Match. Ein untergäriges Bier, etwas stärker eingebraut und äußerst süffig. Kommt mit einer feinen Karamellnote daher. Übrigens darf nicht jede Brauerei ihr Festbier „Oktoberfestbier“ nennen - das ist nur den 6 Münchner Brauereien gestattet, deren Bier auch tatsächlich auf dem Oktoberfest ausgeschenkt wird.
Dunkles Weizen: für die letzten Sonnenstrahlen
Vielleicht haben wir ja Glück und der Oktober bringt noch ordentlich Sonne mit. Die Biergärten dürften zwar schon geschlossen sein, aber Biergartenfeeling kommt ja mit dem richtigen Bierchen auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon auf. Mein Tipp: ein dunkles Weizenbier. Bringt neben der stiltypischen Bananen- oder Nelkennote auch etwas Karamell und brotige Nuancen mit.
Bockbier: für kühlere Abende
Am Abend darf es doch dann auch etwas Stärkeres sein, oder? Ein (dunkles) Bockbier passt da ganz wunderbar. Bei diesem treffen intensive Malznoten auf Brotkruste, Schokolade oder auch gerne mal auf dunkle Früchte. Ganz verrücktes Moodpairing®: Smartphone weglegen und ein Buch lesen.
Red Ale: sowohl malzig als auch fruchtig
Mit seinem Dunkelrot eine Augenweide! Auch das Red Ale ist insgesamt eher der malzige Vertreter. Allerdings spielt hier auch der Hopfen eine nicht unwichtige Rolle. So bringt dieser Stil häufig auch deutliche fruchtige Noten mit, was ein schönes Pendant zum Karamell-Charakter des Bierchens darstellt - und sich doch wunderbar einfügt.
Dubbel: der belgische Kraftprotz
DAS dunkle belgische Bier. Mit seinen ca. 6 % Alkohol auch noch vergleichsweise schwach, denn ihr wisst ja, in welchen Höhen sich die belgische Biervielfalt so bewegen kann. Dafür ist es nicht weniger kräftig. Ein geschmacklich richtig intensives Bier mit Noten von Trockenfrüchten und Karamell. Für mich das gemütlichste belgische Bier überhaupt. Zum einfach so Genießen oder beispielsweise zu einem würzigen Käse.
Rauchbier: für Mutige
Schmeckt wie Bier+Lagerfeuer+Schinken. Dieses spezielle Aroma kommt vom Buchenholzfeuer, über dem das Malz gedarrt wird. Ich versuche schon seit vielen Jahren, mich daran zu gewöhnen. Eine Halbe geht dann aber schon klar. Der Klassiker (den ihr z. B. in der Regel auch bei Trinkgut bekommt): das Rauchbier der Bamberger Brauerei Schlenkerla. Probiert es einfach mal. Spätestens, wenn ihr die wunderschöne Stadt Bamberg mal besucht, kommt ihr nicht drumrum: Wer es nicht probiert, darf nicht behaupten, in Bamberg gewesen zu sein!
Pumpkin Ale: absolut unterschätzt
Ein Bier, mit Kürbis gebraut. Von Pumpkin Ales gibt es leider viel zu wenige auf dem Markt, aber selbst gebraut ist ja auch etwas Feines. Ich liebe die Kombi aus Kürbis und Gewürzen wie z. B. Zimt und Nelke. Zugegeben ein etwas spezielleres Aroma, aber definitiv lohnenswert - solltet ihr doch mal das Glück haben und irgendwo eins entdecken. Denn was wäre der Herbst nur ohne Kürbisse?
Also, raus mit euch: Bierchen kaufen und dann die absolute Gemütlichkeit genießen!
Cheers, Gracia
Gracias Bierblog „Bierliebe und moodpairing“ finden Sie auf www.hopfenmaedchen.com