Gracia Sacher
Wer mich kennt, der weiß: Im Hochsommer darf es auch schon mal ein schweres Imperial Stout sein, genauso wie ich im Winter schon eine erfrischende Berliner Weisse im Glas hatte – ganz nach Laune und Situation eben. Und trotzdem gibt es natürlich einige Biere und Bierstile, die sich bei Hitze (sollte sie denn mal da sein) besonders gut eignen. Auf diese möchte ich in dieser Ausgabe in Form eines kleinen Überblicks einmal eingehen. Hier und da gebe ich euch auch einen Serviervorschlag mit auf den Weg.
Weizenbier: Der Klassiker für heiße Tage
Na klar, ab in den Biergarten! Auch ich genieße hin und wieder ein klassisches Hefeweizen. Ich mag den Stil besonders, wenn er nicht allzu viel Banane mitbringt und auch eine feine Säure spürbar ist. Macht das Ganze dann eben doch spritziger. Am liebsten trinke ich allerdings tatsächlich die dunkle Variante. Das dunkle Weizen von der Brauerei Maisel gehört zu meinen Lieblingsbierchen.
Witbier: Die belgische Weißbier-Variante
Es ist deutlich schlanker als der deutsche Klassiker. Zumindest zu einem Großteil kommt hier Weizen als Rohfrucht zum Einsatz. Zu den typischen Zutaten zählen außerdem Koriandersamen und Orangenschalen. Macht das Bierchen schön würzig und gibt ihm einen besonderen Touch. Fragt mal beim Bierabt auf dem Gotzweg nach, dort werdet ihr fündig!
India Pale Ale: Der fruchtig-herbe Begleiter
Im Craftbier-Bereich der Klassiker und auch einer meiner Lieblingsstile. Ich liebe die Kombination aus knackiger Hopfenbittere und fruchtigen Aromen, insbesondere wenn sie in Richtung Zitrusfrüchte gehen. Wer es hierbei nicht ganz so stark mag, sollte nach Session IPAs suchen. Diese kommen mit einem deutlich geringeren Alkoholgehalt daher. Findet ihr online.
Fruchtbier: Süßes oder Saures?
Apropos fruchtig: Es muss natürlich nicht nur der Hopfen für die fruchtige Note im Bier verantwortlich sein. Biere mit Früchten auf der Zutatenliste findet ihr beispielsweise in Form von belgischen Bieren. Schaut auch da am besten mal beim Bierabt vorbei und lasst euch beraten. Unter diesen Kandidaten gibt es auch ziemlich süße Vertreter. Wenn Fruchtbier, dann muss es für mich ein Sauerbier sein, z. B. Lemke's Berliner Weisse mit Himbeeren. Am liebsten hab ich dann aber doch die nicht-fruchtige Form von Sauerbieren, neben der Berliner Weisse auch gerne mal eine Gose oder die belgische Geuze.
Lager: Typ Helles oder Pils?
Das Helle und das Pilsner zählen zu den untergärigen, also den Lagerbieren. Hier stellt sich die Frage: Mögt ihr es eher herb oder seid ihr Fan vom klassischen Hellen und somit eher auf der malzigen Seite unterwegs? Lagerbiere würde ich grundsätzlich nicht zu meinen Favoriten zählen. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich ein hopfengestopftes Pilsner bevorzugen: Dabei wird dem werdenden Bierchen nach dem Brauvorgang im Kaltbereich noch Aromahopfen zugegeben. Dieser sorgt für eine leichte Fruchtigkeit.
Radler: Der Durstlöscher
Kann man überhaupt noch Bier dazu sagen? Das sei mal jedem selbst überlassen. Kommt mir tatsächlich eher gar nicht ins Glas, doch wenn man bei Hitze mal ein bisschen Zucker braucht, dann ist das eine feine Sache. Wer keine Limo mag, dem möchte ich hier noch kurz das „Zitrönsche“ von Kuehn Kunz Rosen ans Herz legen. Bekommt ihr in unserer Stadt nicht, schaut da einfach mal online. Es werden nur natürliche Zutaten (Zitronenschalen und -saft) verwendet. Bedeutet: Don’t call it Radler!
Alkoholfreies Bier
Die Vielfalt an alkoholfreien Bieren nimmt stetig zu. Hierzulande dürfen Bierchen mit maximal 0,5 % Alkohol als alkoholfrei bezeichnet werden, wovon insbesondere die kleinen Brauereien Gebrauch machen. Wenn ich mal ein Alkoholfreies trinke, dann kein 0,0- Bier - fällt bei mir geschmacklich in der Regel einfach durch. Mein Tipp hingegen wäre der Vertreter von Maisel & Friends.
Was darf's für euch sein? Lasst es euch auf jeden Fall schmecken!
Cheers, Gracia
Gracias Bierblog „Bierliebe und moodpairing“ finden Sie auf www.hopfenmaedchen.com