Initiator und Veranstalter der "Kunst in der KFH" Moritz Peters Initiator und Veranstalter der "Kunst in der KFH" Moritz Peters
Foto: Marc Thiele
Initiator und Veranstalter Moritz Peters
01.09.2023
Kunst

Mit viel Herzblut für die „Kunst in der KFH“

Neue KunstMesse in der Kaiser-Friedrich-Halle

Redaktion: Marc Thiele

Moritz Peters, 20 Jahre jung und bereits erfolgreicher Unternehmer in der Immobilienbranche, ist – wie soll man es am besten nennen – Kunstfreund? Mäzen? Gallerist? Auf jeden Fall ist er sehr engagiert und veranstaltete zusammen mit Künstlern aus der Region am 12. und 13. August die erste „Kunst in der KFH“ Messe in der Kaiser-Friedrich-Halle.

Eine Kunstmesse in Mönchengladbach zu veranstalten war für Peters eine recht kurzfristige Entscheidung, auch wenn die eigentliche Initialzündung vor etwas 2 Jahren bei einer Ausstellung im Nassauer Stall von Schloss Wickrath geschah. Damals besuchte er die Ausstellung einiger lokaler Kunstschaffender und war begeistert. In den Monaten darauf folgten weitere Ausstellungsbesuche, bei denen sich aber immer dasselbe Bild zeigte: tolle Künstler und Kunstvereine, aber wenige Besucher. Ein Umstand, den Moritz Peters sehr traurig fand. Er überlegte sich, daran etwas zu ändern.

Jedoch blieb es erst mal bei einem Wunsch, denn persönliche und berufliche Umstände standen erst einmal mehr in seinem Fokus. Dann aber Anfang 2023 ging es plötzlich ganz schnell und aus dem Wunsch wurde eine Idee, dann ein Plan und zu guter Letzt eine realisierte Kunstmesse. Mit Unterstützung von Geschäftspartnern und Kontakten zu regionalen Künstlern und Kunstvereinen wie den Blauen Rheydtern, dem Künstler Malte Sonnenfeld, oder auch dem Lürriper Concept Store Awesome Things wurde das Konzept für „Kunst in der KFH“ auf die Beine gestellt. Peters mietete die städtische Veranstaltungshalle, sprach weitere Künstler und in der Kulturszene aktive Vereine an, engagierte Mitarbeiter und setze seinen Plan nach und nach in die Tat um, ohne zu wissen, ob das Projekt ein Erfolg werden würde. Vieles dabei war tatsächlich „learning by doing“. Zur Ideenfindung besuchte er eine Vielzahl von Ausstellungen in ganz NRW, überlegte sich, welche Künstler er gerne dabei hätte.

Was Moritz Peters von vorne herein klar war, er wollte keine Einschränkungen bei den Teilnehmenden, egal welche Ethnie, welche Religion, welche Kunstrichtung, egal ob Amateur oder etablierter Künstler – seine Messe sollte für alle Kunstschaffenden und Besucher sein.

Eine Überzeugung, die er bereits im Vorfeld der Ausstellung im Projekt „3 Tage 3 Künstler“ umsetze. Hier arbeitete er mit dem Fachbereich 51 – Kinder, Jugend, Familie der Stadt Mönchengladbach und den drei Künstlern Frau Gesell, Mona Art und Kamil Schigalla zusammen, um jungen Menschen kostenlos und niederschwellig verschiedene Kunsttechniken zu vermitteln. Die Ergebnisse der Workshops wurden dann ebenfalls bei „Kunst in der KFH“ präsentiert.

Aber kommen wir zurück zu einem der Gründe, weshalb Moritz Peters „Kunst in der KFH“ überhaupt organisierte. Die zwei Jahre alte Erkenntnis, dass bei Kunstausstellungen meistens nur wenige Besucher erscheinen, was er ja mit seinem Projekt ändern wollte. Wie sich zeigte, hat er hier wohl noch einen gewissen Weg vor sich und benötigt zumindest in Mönchengladbach Durchhaltevermögen, denn trotz des prominenten Veranstaltungsortes und der seiner Aussage nach ausreichenden Werbung war die Zahl der Besucher überschaubar, was sicher nicht am Messekonzept oder der Auswahl der beteiligten Kunstschaffenden und der Qualität ihrer Werke lag.

Bei unserem Besuch am 13. August war das Foyer der Kaiser-Friedrich-Halle zwar angenehm gefüllt, was aber auch daran lag, dass kurz zuvor das Konzert der NEW-Sommermusik zu Ende gegangen war und einige der dortigen Besucher spontan einen Abstecher in die Halle machten, wie uns in Gesprächen gesagt wurde. Am Vortag sollen ebenfalls nur knapp 100 Besucher gekommen sein. So verpassten viele Mönchengladbacher eine interessante und sehenswerte Kunstmesse, die eine große Bandbreite des Schaffens regionaler Künstlerinnen und Künstler präsentierte und bei der man direkt mit den mehr als 30 Ausstellenden in Kontakt kommen und über ihre Werke diskutieren konnte.

Entmutigen lässt sich Moritz Peters trotzdem nicht und plant bereits die Wiederholung im kommenden Jahr und sogar weitere, kleinere Events in Mönchengladbach und der Region.