Ein wirksames und zugelassenes Medikament zur Therapie / Behandlung von COVID-19 gibt es im Gegensatz zu einer Impfung derzeit noch nicht, auch wenn die Medizin im Verlauf der Pandemie deutlich besser weiß, mit schweren Fällen umzugehen. So stehen aktuell noch unterstützende Maßnahmen wie die Gabe von Sauerstoff und Antibiotika (zur Behandlung von auftretenden bakteriellen Ko-Infektionen) sowie die Behandlung von infektionsrelevanten Grunderkrankungen im Vordergrund.Dennoch laufen weltweit die Forschung an Medikamenten und Therapiemöglichkeiten ebenfalls auf Hochtouren, wenn auch nicht mit der gleichen finanziellen Unterstützung durch die Regierungen wie bei den Impfstoffen. Im Folgenden die derzeit wichtigsten Entwicklungen in diesen Bereich:
ein Virustatikum, das ursprünglich gegen Ebola entwickelt wurde und auch bei anderen humanpathogenen RNA-Viren wie dem Marburgvirus, MERS-CoV und auch SARS-CoV Aktivität zeigte, war das erste Medikament, das auch gegen SARS-CoV-2 zum Einsatz kam und auch in Deutschland bei schweren Verläufen genutzt wird. Mittlerweile rät die WHO aber von der Behandlung mit Remdesivir ab, da Studien darauf hinweisen, dass das Medikament nicht die angenommene Auswirkung auf die Sterblichkeit hat.
Mehr Informationen zu Remdesivir unter:
https://bit.ly/3gXd9qE (Aktuelle Datenlage zu Remdesivir, Stand 11/.2020)
https://de.wikipedia.org/wiki/Remdesivir
Ein weiteres Medikament, das derzeit bei Patienten zum Einsatz kommt, die mit Sauerstoffgabe behandelt oder künstlich beatmet werden, ist das Kortikosteroid Dexamethason. Oral oder per Injektion verabreicht kommt es bei der Behandlung von Entzündungskrankheiten und zur Verringerung der körpereigenen Immunantwort bei der Behandlung von Allergien und Autoimmunerkrankungen zum Einsatz. Im Rahmen von COVID-19 steht die Entzündungsreduzierung im Vordergrund.
Mehr Informationen zu Dexamethason unter:
https://bit.ly/3mtSifV (EMA - Europäische Arzneimittelagentur)
https://bit.ly/2LzQ41B (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte).
Ein Hoffnungsträger ist das antivirale Grippemittel Molnupiravir. (MK-4482/EIDD-2801) Bei Tierversuchen hemmte das Mittel die Vermehrung von Viren und stoppte dadurch die Infektion bei bereits infizierten Tieren. Erste Tests deuteten darauf hin, dass es auch bei SARS-CoV-2 funktionieren könnte und eine klinische Phase 1 Studie zeigte, dass es verträglich und sicher ist. In einer Studie der Georgia State University mit Frettchen zeigte sich zudem, dass die Therapie mit Molnupiravir bei den Tieren schon nach 12 Stunden zu einer signifikanten Reduktion der Virenlast führte und 24 Stunden nach Beginn der Medikamentation keine infektiösen Partikel mehr nachweisbar waren. Auch vor einer Ansteckung scheint die Therapie zu schützen, wie weiterführende Versuche ergaben.
Quelle: https://bit.ly/3p2ilMI (www.scinexx.de)
Auch aus Deutschland kommen positive Nachrichten hinsichtlich eines eventuell gegen Corona wirksamen Medikamentes. Das in Braunschweig ansässige Unternehmen Corat Therapeutics hat ein Antikörpermedikament entwickelt, das in den ersten Tierversuchen an Hamstern die Viruslast in der Lunge um mehr als 99% reduzierte. Dies indiziert eine Genesung von Covid-19 Patienten bereits nach 2 Tagen anstatt 7 Tagen, wenn unbehandelt (und ohne schweren Verlauf). Das Medikament mit dem Namen COR-101 geht im Januar in die erste klinische Studie, die von Anfang an mit bereits infizierten Patienten durchgeführt wird.
Mehr Informationen zu COR-101 unter:
https://corat-therapeutics.com
https://www.tu-braunschweig.de/bbt/biotech/corat-corona-antibody-team
https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/wie-wirkt-der-antikoerper-cor-101-gegen-das-sars-cov-2-virus/