Grafischer Querschnitt eines Auges Grafischer Querschnitt eines Auges
Foto: © Augenklinik Bethesda
01.06.2021 Anzeige
Medizin + Co

Der gelbe Fleck des schärfsten Sehens

Was tun, wenn die Makula erkrankt ist?

Scharfes Sehen von Schrift, das Erkennen von Gesichtern, Lesen und Schreiben – all diese alltäglichen und für uns teilweise selbstverständlichen Vorgänge werden ermöglicht durch ein winziges Areal am hinteren Pol des Auges: die Makula lueta (deutsch: gelber Fleck). In diesem nur 3mm durchmessenden Areal der Netzhaut des Auges liegt die größte Anzahl farbempfindlicher Sinneszellen. Erkrankungen der Makula sind deshalb für die Betroffenen mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität verbunden.

Die häufigsten Erkrankungen der Makula werden verursacht durch Durchblutungsstörungen. Hier stehen Durchblutungsstörungen bei Diabetes und Thrombosen im Vordergrund. Es kommt zur Ansammlung von Flüssigkeit in der Makula. Die Medizin spricht von einem Ödem. Die Sehkraft ist hierdurch meist deutlich eingeschränkt und die Sinneszellen können absterben.

Auch fortgeschrittene altersbedingte Degeneration der Makula kann zu solch einem Ödem führen. Diese besonders aggressive Erkrankung, die vor allem im Alter ab dem 65. Lebensjahr auftritt, führt unbehandelt zu einem raschen Verfall der Sehkraft. Ursächlich hierfür ist die Bildung neuer und ungerichteter Blutgefäße direkt unterhalb der Makula.

Während die Diagnose einer solchen Makulaerkrankung noch Anfang der 2000er Jahre fast immer zu einem vollständigen Verlust der zentralen Sehkraft führte, stehen uns heute mehrere hochwirksame Medikamente zur Verfügung: Bevacizumab (Handelsname Avastin®, Roche), Ranibizumab (Handelsname: Lucentis®, Novartis), Aflibercept (Handelsnahme: Eylea®, Bayer) und Brolucizumab (Handelsname: Beovu®, Novartis). In Studien zeigten sich alle Wirkstoffe als etwa gleich wirksam. Alle Wirkstoffe müssen direkt in den Augapfel gespritzt werden. Dies ist nahezu schmerzlos, da die verwendeten Kanülen extrem dünn sind. Der Vorgang muss allerdings unter sterilen Bedingungen im OP erfolgen.

Das Wirkprinzip der einzelnen Wirkstoffe ist stets das gleiche: Das Wachstumshormon für Blutgefäße wird gehemmt und die Flüssigkeitseinlagerung in der Makula löst sich auf. Neu gebildete Gefäße ziehen sich zurück und es bilden sich auch keine weiteren neuen. Damit dieses Prinzip funktioniert, muss, bis auf wenige Ausnahmen, eine chronische und langfristige regelmäßige Behandlung stattfinden. Hierbei ist es von größter Wichtigkeit, dass die Behandlung einer aktiven Makulaerkrankung nicht verzögert wird: Je länger die Wasseransammlung in der Makula besteht, desto mehr Sinneszellen können unwiederbringlich geschädigt werden. Das Behandlungsschema spielt also eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Behandlung.

Um nicht zu viel und möglicherweise unnötig zu behandeln, hat sich in Deutschland lange Zeit ein bedarfsorientiertes Schema durchgesetzt: Hierbei wird mit Hilfe von hochauflösender Laser-Tomographie die Makula untersucht und im Falle von Wassereinlagerung behandelt. Im Falle von Inaktivität wird unter regelmäßigen Kontrollen abgewartet.

Allerdings kommt es in diesem Schema einerseits stets zu einem neuen Aufflammen der Aktivität mit einem Schaden für die Sinneszellen. Andererseits kommt es in der Regel zwischen der Erkennung der Aktivität und der Behandlung zu einer Verzögerung von wenigen Tagen.

Dies ist der Grund, weshalb sich neuerdings ein anderes Therapieschema mehr und mehr durchsetzt. Bei diesem Schema wird, nachdem die Erkrankung nachgewiesen ist, stets am Tag der Laser-Tomographischen Kontrolle des Auges eine Spritze gesetzt. Zeigt die tagesaktuelle Untersuchung weiterhin Aktivität, erfolgt die nächste Spritze 4 Wochen später. Zeigt die Untersuchung Inaktivität, erfolgt die nächste Spritze 6 Wochen später. Bei weiterer Inaktivität nach 6 Wochen, wird das Intervall noch einmal um 2 Wochen ausgedehnt. Man nennt dieses Schema deshalb auch Behandeln und Ausdehnen (englisch Treat and Extend). Sollte nach einer solchen Ausdehnung wieder Aktivität zu sehen sein, reduziert man das nächste Intervall um 2 Wochen. Wichtigster Unterschied zwischen den beiden Schemata ist, dass im zweiten Falle IMMER eine Injektion und gleichzeitig eine Kontrolle erfolgt. Es gibt als keine Therapiepause mehr, in der wieder ausgeprägte Krankheitsaktivität auftreten könnte. Außerdem entfällt die Verzögerung der Therapie.

Dies ist der Grund, warum das Treat and Extend-Schema in zahlreichen Studien dem rein bedarfsorientierten Schema überlegen ist. Wir in der Augenklinik Bethesda haben deshalb unser Therapieschema auf Treat and Extend umgestellt, um unseren Patientinnen und Patienten bei schonender Behandlung die bestmögliche Sehkraft zu bewahren. Hierbei ist die räumliche Nähe zwischen der Praxis, wo die Laser-Tomographie erfolgt und dem Operationssaal, wo die Spritze gesetzt wird, von großem Vorteil. Beide liegen nämlich im gleichen Gebäude, sodass unsere Patientinnen und Patienten stets nur kurze Wege zu bewältigen haben. Unser kompetentes Team sorgt hierbei für einen reibungslosen und sicheren Ablauf.

Bei Fragen rund um das Thema Makulaerkrankungen stehen wir Ihnen jederzeit zu Verfügung.


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