Der Trend zur Digitalisierung beeinflusst entscheidend die Zahnmedizin. Behandlungen können durch digitale Prozesse vereinfacht und beschleunigt werden. Neu ist die digitale Abdrucknahme mit einem Scanner. Diese Technik soll Patienten alle Unannehmlichkeiten eines konventionellen Abdrucks ersparen. Wir informierten uns bei den Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen Dr. Dr. Lange und Herrn Weyel im Menge Haus über den Einsatz digitaler Techniken.
Redaktion:
Wo sehen Sie die Vorteile des digitalen Scannens?
Jörg Weyel:
Für Patienten ist die Abdrucknahme mit einem intraoralen Scanner deutlich angenehmer. Eine analoge Abformung mit Löffel, Abformmaterial und langen Abbindezeiten ist häufig mit einem unangenehmen Würgereiz verbunden. Sie belastet gerade sensiblere Patienten. Aufgrund von Ungenauigkeiten können Wiederholungen der gesamten konventionellen Prozedur notwendig werden. Die digitale Erfassung mit hohen Scangeschwindigkeiten verkürzt die Behandlungszeit durch schnelle und präzise Abformungen. Wiederholungen sind nicht mehr nötig. Bei der digitalen Erfassung der Mundsituation eines Patienten lassen sich Fehlerquellen der konventionellen Abformung minimieren. Patienten schätzen die digitale, berührungsfreie Abformung ihrer Zähne.
Dr. Dr. Ralf-Thomas Lange:
In der Datenverarbeitung kann ein Scanner ein hohes Potenzial bieten. Die Daten liegen direkt als digitaler Datensatz vor und lassen sich mit modernsten Peripheriegeräten wie Laser, intraoralen Kameras, digitalen Röntgensystemen oder computerunterstützter Implantatplanung verknüpfen. Ein guter Scanner liefert qualitativ hochwertige, digitale Abformungen in naturgetreuen Farben. Auf Basis der digitalen 3D-Abdrucknahme können den Patienten Vorschläge für eine weiterführende Behandlung auf dem Bildschirm vorgestellt und die einzelnen Behandlungsschritte mit ihm und den überweisenden Kollegen abgestimmt werden.
Jörg Weyel:
Die gescannten Daten sind die Grundlage für einen qualitativ hochwertigen Dialog zwischen Chirurg, Zahnarzt und Zahntechniker. Die ansprechende Ästhetik und die bessere Passform einer Lösung, die auf Basis eines digitalen Datensatzes hergestellt wurde, überzeugen Überweiser und die gemeinsamen Patienten.
Redaktion:
Wie arbeitet das Behandlerteam mit den digitalen Daten?
Jörg Weyel:
Wir können im Menge Haus nahezu jede Situation im Bereich des Mundes und der Kiefer digital erfassen und in Echtzeit computerunterstützt auswerten. Ein großer Vorteil der Digitalisierung liegt in der einfacheren Weiterverarbeitung der Datensätze. Kleinste Details des knöchernen Gesichtsschädels lassen sich exakt visualisieren und analysieren.
Dr. Dr. Ralf-Thomas Lange:
Der digitale Workflow stellt die Kommunikation und die Zusammenarbeit des Behandlerteams auf eine neue Basis. Der Workflow beginnt mit der Erfassung der diagnostischen Daten mittels Scanner, intraoraler Kamera oder digitalem Volumentomographen und ist Grundlage für die computerunterstützte Planung der neuen Zähne in der Zahnarztpraxis und die anschließende CAD/CAM Herstellung des Zahnersatzes beim Zahntechniker. Der Intraoralscanner spielt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung. Er schließt die digitale Prozesskette und ermöglicht eine deutliche Zeitersparnis und eine effizientere Planung.
Redaktion:
Digitalisierung wird im Menge Haus konsequent umgesetzt und gehört schon seit Jahren in den Praxisalltag. Die Vorteile der Digitalisierung für den Patienten und das Team liegen auf der Hand: weniger Fehlerquellen, mehr Effizienz und bessere Kommunikation zwischen Chirurg, Zahnarzt und Zahntechniker. Der digitale Workflow stellt Möglichkeiten zur Verfügung, die eine echte Alternative und in vielen Fällen auch eine Verbesserung gegenüber analogen Verfahren darstellen. Herr Dr. Lange, Herr Weyel, wir danken für dieses interessante Gespräch.
Dr. Dr. Lange & Weyel
Praxis für Mund - Kiefer - Gesichtschirurgie Plastische - Ästhetische Operationen
Fliethstr. 67
41061 Mönchengladbach
Tel 0 21 61 / 4 66 66 66
www.lange-weyel.de