Drei Ärzte stehen um einen OP-Tisch und operieren jemandem Drei Ärzte stehen um einen OP-Tisch und operieren jemandem
Foto: © Städtische Kliniken Mönchengladbach (Bauch/Laessig)
Seit Anfang September werden im „Eli“ auch wieder ambulante OPs durchgeführt
01.10.2021 Anzeige
Medizin + Co

Krankenhausbehandlung unter Covid-Bedingungen

Wer sich in diesen Wochen operieren oder im Krankenhaus behandeln lässt, kann dies in den Städtischen Kliniken trotz Covid unbesorgt tun. Ein umfangreiches Konzept sorgt dafür, dass die Patienten geschützt sind. Seit Anfang September gibt es auch wieder ambulante Operationen im Elisabeth-Krankenhaus. Patienten sollten nötige Behandlungen auf keinen Fall aufschieben.

Während der drei Pandemie-Wellen hatten die Städtischen Kliniken eine Vielzahl zum Teil schwerstkranker Covid-Patienten zu betreuen. Doch gleichzeitig operierten und behandelten Ärzte und Pfleger selbstverständlich Patienten mit allen anderen Diagnosen weiter. Möglich machte dies ein umfangreiches Sicherheitskonzept. Seit sich immer mehr Menschen impfen lassen, ist die Zahl der Covid-Patienten deutlich zurückgegangen. Das Elisabeth-Krankenhaus kehrt daher schrittweise in den Normalbetrieb zurück, hat inzwischen auch wieder die nötigen Kapazitäten für eine Reihe ambulanter Operationen. Eines aber ist geblieben, wie Professor Huan Nguyen, Chefarzt der Medizinischen Klinik und stellvertretender Ärztlicher Direktor, versichert: „Wir bleiben extrem vorsichtig, denn wir wissen, wie hochansteckend gerade die Delta-Variante ist. Das umfangreiche Sicherheitskonzept, das Patienten und Mitarbeiter vor einer Infektion schützt, hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren bewährt. Wir passen es immer wieder an die aktuelle Entwicklung an. In den Städtischen Kliniken sind die Patienten in diesen Monaten genau so sicher wie in allen anderen Zeiten.“ Das Konzept beruht auf 5 Säulen.

1. Die Patienten werden getestet.
Bevor Patienten zur Behandlung oder Operation kommen, werden sie zu einem PCR-Test einbestellt. Der Test darf höchstens 48 Stunden alt sein, wenn die Behandlung beginnt. Kommt ein Patient als Notfall, liefert ein Schnelltest ersten Aufschluss, ob er mit Covid infiziert ist. Eigene Schnelltestgeräte können zwischen Covid, Influenca und RSV (Respiratorischer Syncytial-Virus) differenzieren. Das ist in der bevorstehenden kälteren Jahreszeit besonders wichtig.

2. Für Besucher gilt die 3G-Regel.
In die Städtischen Kliniken dürfen Besucher nur, wenn sie geimpft, getestet oder genesen sind. Jeder Patient darf Besuche für jeweils höchstens 1 Stunde bekommen. Die Besuchsperson kann täglich variieren.

3. Die Mitarbeiter sind geimpft.
Ärzte und Pfleger gehörten zu den ersten, die in Deutschland geimpft wurden. Die Mitarbeiter der Städtischen Kliniken haben diese Chance genutzt. Mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter sind geimpft. Da medizinisches Personal zu den ersten Geimpften gehörte, könnten sie auch als erste die Auffrischungsimpfung erhalten. Dabei orientiert sich die Klinik an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). Außerdem haben die Städtischen Kliniken ein eigenes Testcenter eingerichtet. Dort werden die Mitarbeiter regelmäßig getestet.

4. Die Hygienemaßnahmen werden konsequent umgesetzt.
In den Städtischen Kliniken werden Covid-Patienten strikt getrennt von Nicht-Covid-Patienten. Das gilt auch für Verdachtsfälle. Alle Mitarbeiter, die Patienten behandeln, tragen im Krankenhaus während des Kontakts zu Patienten prinzipiell eine FFP2-Maske. Die Mitarbeiter halten 1,50 Meter Abstand – auch in den Pausen- und Besprechungsräumen. Alle Räume werden nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts regelmäßig und umfassend gelüftet.

5. Das Krankenhaus wird besonders aufwändig gereinigt.
Die Städtischen Kliniken nutzen digitale Technik, um das Haus systematisch zu reinigen. Das Programm „Vision Clean“ legt fest, was in jedem Zimmer wie oft und in welcher Reihenfolge gereinigt werden muss. Wegen Covid sind die Abstände und Intensität der Reinigung erhöht worden.

Alarmsignale ernst nehmen

Einige Patienten haben in den vergangenen Monaten zu lange gewartet, bis sie ihre Beschwerden einem Arzt vorgestellt haben. „Leider haben wir eine Reihe von Patienten behandeln müssen, die die Alarmsignale ignoriert haben und dann mit viel schwerwiegenderen Problemen eingeliefert werden mussten, die sie jetzt stark beeinträchtigen. Manche Operation wäre zu vermeiden gewesen“, sagt PD Dr. Mirja Neizel-Wittke, Chefärztin der Kardiologie. „Ich kann nur allen Betroffenen raten, Beschwerden ernst zu nehmen“, so PD Dr. Neizel-Wittke.

Weitere Informationen zum Sicherheitskonzept, zu den Besucherregeln und zu Covid gibt es in einer Broschüre, die die Städtischen Kliniken zusammengestellt haben. Sie ist zu finden auf der Homepage unter https://sk-mg.de/sicher-im-krankenhaus.

Die ambulanten Operationen in den Städtischen Kliniken

Nicht alle medizinischen Eingriffe erfordern einen langen Klinikaufenthalt. Bei kleineren Operationen kann der Patient schon nach wenigen Stunden wieder nach Hause. Für diese ambulanten Operationen haben die Städtischen Kliniken schon vor der Corona-Pandemie ihre Prozesse optimiert, so dass der Patient ohne großen Aufwand von der Sicherheit eines Krankenhauses profitiert. „Wir haben unsere Abläufe so angepasst, dass die Wartezeiten für den Patienten so kurz wie eben möglich sind. Gleichzeitig hat der Patient alle Vorteile und die Sicherheit, die eine gewachsene Klinik-Infrastruktur bei Eingriffen vorhält“, sagt Matthias Bartz, Leiter des OP-Managements. Rund 1500 dieser ambulanten Operationen gibt es pro Jahr im Elisabeth-Krankenhaus. Die Pandemie hatte die Möglichkeiten für solche Kapazitäten stark eingeschränkt. Die Operationssäle und das Personal wurden dringend für die Versorgung der stationären Patienten benötigt. „Seit Anfang September können wir zum ersten Mal seit November 2020 wieder ambulante Operationen anbieten. Die geringere Zahl an Covid-Patienten und unser strenges Sicherheitskonzept geben uns die Möglichkeit dazu“, so Bartz. Ambulante Eingriffe gibt es zum Beispiel bei der Behandlung von Krampfadern und der Implantation von Portsystemen, Leisten- oder Nabelbruch-Operationen, Gelenkspiegelungen und Metallentfernungen, Spiegelungen der weiblichen Geschlechtsorgane, Konisationen und Probeentnahmen.


Elisabeth-Krankenhaus Rheydt
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