Seit Anfang 2020 haben Masken einen weiten Weg hinter sich gebracht. Vom Objekt der Verwunderung, wenn im TV Berichte aus asiatischen Ländern liefen und viele Menschen dort mit Masken zu sehen waren, bis hin zum Objekt des eigenen Gesundheitsschutzes in Zeiten einer globalen Pandemie, zum Modeaccessoire und auch zum Streitobjekt. Nach langen, oft heftigen Diskussionen über Sinn und Unsinn eines Mund-Nasen-Schutzes ist selbige nun endlich dort angekommen, wo er in Corona-Zeiten hin gehört - in der Normalität, zumindest bei jenen, die das Virus als Bedrohung des eigenen Wohlbefindens anerkennen.
Aber welche Maske ist denn nun die Richtige, gibt es die überhaupt und wie sieht es mit dem jeweiligen Schutz aus. Wie wird sie korrekt angezogen und getragen und wie unterscheide ich gute und schlechte Masken.
im täglichen Sprachgebrauch als Communitymaske, Alltagsmaske oder DIY-Maske bekannt, müssen keinen gesetzlichen Anforderungen oder technischen Normen z.B. zur Filterleistung erfüllen. Sie müssen jedoch Mund und Nase bedecken, um den Coronavorschriften zu entsprechen, zudem sollten sie den Rändern möglichst eng am Gesicht anliegen. Grundsätzlich gilt, dass diese Alltagsmasken in der Regel weniger Schutz bieten als geprüfte Schutzmasken wie FFP2 / FFP3. Trotzdem haben sie ein gewisses Maß an Schutzwirkung wie zwischenzeitlich diverse Studien* nachgewiesen haben. Die Schutzwirkung dieser einfachen Masken ist abhängig vom verwendeten Stoff. Je fester dieser gewebt ist, desto höher ist die Schutzwirkung vor erregerhaltigen Tröpfchen.
*Studien:
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html#Anker1
auch als OP-Masken oder Mund-Nasen-Schutz bekannt, sind Medizinprodukte für den Fremdschutz - schützen also vor allem das Gegenüber vor Tröpfchen aus der Atemluft des Trägers. Sie schützen aber auch den Mund-Nasenbereich des Träger selber dem Auftreffen von ausgeatmeten Tröpfchen des Gegenübers sowie vor einer kontaktbezogenen Erregerübertragung im selbigen Bereich z.B. durch Hände. Die mehrschichtig aufgebauten und aus speziellen Kunststoffen bestehenden Masken sind den Meisten aus Arztpraxen oder Kliniken bekannt. Als Medizinprodukt unterliegen Sie gesetzlichen Regeln und technischen Normen
fachlich auch partikelfiltrierende Halbmasken genannt sind Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung im Rahmen des Arbeitsschutzes. Sie unterliegen strikten gesetzlichen und technischen Vorschriften und bieten korrekt sitzend und dicht anliegend einen Fremd- und Eigenschutz vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen. FF2 Masken (mind. 94% Filterleistung) und FFP3 Masken (mind. 99% Filterleistung) werden anhand europäischer Normen von festgelegten und zertifizierten Prüflaboren mit Aerosolen getestet. Geprüfte und zugelassene FFP2 und FFP2 Masken sind in Europa am CE Zeichen sowie einem nachfolgenden 4-stelligen Zahlencode erkennbar, der das prüfende Labor identifiziert. Jeder dieser zugelassenen Stellen ist eine individuelle Nummer zugeordnet, die hinter dem CE Kennzeichen auf den Masken zu finden ist. Andere 4-stellige Nummern sind nicht gültig und deuten auf eine Fälschung hin.
Eine Liste der zugelassenen Zertifizierungsstellen finden man in der NANDO-Datenbank der Europäischen Komission unter folgenden Link:
https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/index.cfm?fuseaction=notifiedbody.main
Neben der CE-Kennzeichnung und der danach stehenden 4-Stelligen Nummer der Zertifizierungsstelle ist noch die für FFP2-Masken relevante EU-Norm wichtig, die ebenfalls auf Produkt und Verpackung aufgedruckt sein muss. Diese lautet EN 149:2001, A1:2009. Zudem findet sich in der Produktverpackung oder auf der Internetseite des Herstellers (ggf. auch auf Anfrage) eine EG-Konformitätserklärung. (Diese sollten Sie sich vor dem Kauf zeigen lassen, auch in Apotheken).
Hier ist in der Tat Vorsicht geboten, denn leider sind im Verlauf der Coronakrise viele gefälschte Masken mit dieser Bezeichnung auf den Markt gekommen - was nicht heißt, dass alle Masken mit dieser Bezeichnung Fälschungen sind. KN-95 ist das chinesische Äquivalent zur europäischen FFP2-Norm und hat in der Filterklassifikation sogar eine 95% Filterleistung.
Bis zum 1. Oktober durften Masken mit diesen Bezeichnungen in Deutschland frei vertrieben werden, seit dem 1. Oktober nur noch mit Sondererlaubnis. Diese wird von der zuständigen Marktüberwachungsbehörde ausgestellt und bietet genaue Angaben über das Produkt, den Hersteller sowie zum Institut das die Maske geprüft hat. Allen KN95 Masken, die verkauft werden, muss eine Kopie dieses Dokumentes beiliegen. Wichtig ist, dass KN95-Masken keine CE Kennzeichnung aufweisen dürfen.
Ausführliche und weiterführende Informationen rund um das Thema Maske, inklusive einer Anleitung zum richtigen Anlegen und Tragen finden Sie online auf der Seite des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unter:
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html