In den Städtischen Kliniken Mönchengladbach arbeiten die Gefäßchirurgen mit modernsten Methoden. Diese ersparen vielen Patienten große Schnitte. Patienten mit Durchblutungsstörungen müssen auf die Signale ihres Körpers achten – vor allem jetzt!
Rund 20 Millionen Deutsche leiden unter Bluthochdruck. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Zwar ist die genetische Disposition für Gefäßerkrankungen entscheidend, doch sowohl das Lebensalter als auch die Lebensweise haben Einfluss. „Je älter Menschen werden, desto gefährdeter sind sie. Außerdem haben Rauchen, mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung negativen Einfluss“, sagt Chefarzt Dr. Johannes Kaenders.
Er und seine Kollegen haben während der zweiten Welle besonders viele Patienten vertrösten müssen. Denn in der Zeit, als schwer kranke Covid-Patienten zu versorgen waren, konnten auch die Gefäßchirurgen nur die wirklich dringenden Fälle operieren. Davon gibt es in der Gefäßchirurgie immer reichlich. Dass ein Aneuryasma in der Bauchschlagader akut lebensbedrohlich sein kann, wissen viele. Doch es gibt noch mehr akute Bedrohungen: Verschließen sich Arterien komplett, kann es schlimmstenfalls zum Beininfarkt kommen. Auch dann ist sofortiges Eingreifen unerlässlich. Für nicht akut notwendige Krampfaderoperationen gibt es eine bevorzugte Saison: die kalten Monate
Doch nicht alle Probleme in den Gefäßen haben unmittelbar akute Folgen auf die Gesundheit. „Bei Krampfadern kommt es nicht zwingend auf eine Woche oder einen Monat an“ sagt Dr. Kaenders. Für diese Operationen gibt es eine bevorzugte Saison: die kalten Monate. Denn nach dem Eingriff sollten Patienten eine Weile Kompressionsstrümpfe tragen, was im Hochsommer nicht sehr angenehm ist. „Sowohl der erste als auch der zweite Lockdown lagen in den kalten Monaten. Damit sind jetzt schon zweimal diese Eingriffe fast komplett ausgefallen“, sagt der Chefarzt.
Doch die größere Sorge der Gefäßchirurgen ist eine andere. „Wir beobachten in vielen Disziplinen gerade, dass Patienten wegen der Pandemie mit anderen Leiden und Beschwerden als Covid später zu Ärzten oder ins Krankenhaus gehen. Bei vielen Krankheitsbildern ist das gefährlich“, warnt der Chefarzt. Das gilt auch für Durchblutungsstörungen, die vergleichsweise harmlos beginnen – aber in kurzer Zeit zu einem ernsten Problem werden können.
Wenn sich nach einer gewissen Gehstrecke Krämpfe in den Waden einstellen, sollte das auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden, rät Dr. Kaenders. Denn wenn diese Beschwerden auch schon im Ruhezustand auftreten, dann droht eine nicht mehr rückgängig zu machende Schädigung. Eingriffe in der Gefäßchirurgie sind indes deutlich weniger belastend für den Patienten, als dies vor einigen Jahren der Fall war. Denn Katheter lassen sich inzwischen minimalinvasiv einführen. Der große Vorteil für die Patienten: Es ist kein großer Schnitt nötig. „Für uns gilt: möglichst wenig invasiv und maximal effektiv. Das bedeutet: Wir wählen immer die Methode für den Patienten aus, die ihm den größtmöglichen Vorteil bringt und gleichzeitig einen möglichst geringen Eingriff für ihn darstellt“, erklärt der Chefarzt. Voraussetzung dafür ist der Hybrid-OP. Dessen Ausstattung ermöglicht es, während der Operation die Gefäße röntgendiagnostisch darzustellen. In den Städtischen Kliniken haben die Ärzte zudem die Möglichkeit, ein Angio-CT und ein Angio-MRT zu erstellen. Dr. Kaenders: „Wir arbeiten nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind bei allen Verfahren und Geräten auf dem neuesten Stand.“
Die Gefäßchirurgen kooperieren mit niedergelassenen Ärzten – und dank Telemedizin auch mit Kollegen des Uniklinikums Düsseldorf
Die Behandlung der Patienten gehen die Gefäßchirurgen in den Städtischen Kliniken interdisziplinär und bereichsübergreifend an. Das gilt nicht alleine für das eigene Haus – wo die enge Abstimmung mit den Radiologen besonders wichtig ist – sondern auch für die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten, mit denen es wöchentliche klinische Konferenzen gibt, in denen gemeinsam nach der besten Behandlungsmöglichkeit für die konkrete Diagnose gesucht wird. Auch mit ihren Kollegen des Uniklinikums in Düsseldorf stehen die Ärzte aus Mönchengladbach im Austausch. „Die Telemedizin gibt uns Ärzten ein tolles neues Werkzeug in die Hand. Es ist inzwischen technisch leicht, einen Kollegen auf einen Fall schauen zu lassen, auch wenn er in einer anderen Stadt sitzt“, sagt der Chefarzt. „Mit diesem Teamgedanken macht Gefäßmedizin richtig Freude“.
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