Marc Thiele
Eigentlich war ich immer felsenfest davon überzeugt, dass ich in meinem Leben alles voll und ganz im Griff habe, schließlich bin ja ich stress- und krisenerprobt. Nun, wie man sich doch täuschen kann.
Das hier wird jetzt keine weinerliche Lebenskrisenbeichte oder ein Einblick in die 50er-Midlife-Crisis, denn das steht mir als Angehörigem des männlichen Geschlechts gesellschaftlich immer noch nicht gut zu Gesicht und darüber zu reden, dass es einem nicht so gut geht oder man gar Probleme hat, sorgt doch immer noch viel zu oft für Stirnrunzeln und Getuschel, wenn nicht gar für soziale Ausgrenzungen. Traurig, wo wir doch ansonsten mittlerweile eine angeblich so offene und tolerante Gesellschaft sind. Es gibt so viele unter uns, die mit den verschiedensten Herausforderungen zu kämpfen haben. Ganz vorne dabei sind das berufliche Umfeld, die Schule, die Familie, Partnerschaften und auch Lebensereignisse. Die Liste der möglichen Themen ist lang und fast jeder ist mindestens einmal in seinem Leben davon betroffen. Trotzdem ist es immer noch ein gesellschaftlicher Makel, sich Unterstützung wie z.B. durch einen Therapeuten oder Coach zu suchen.
Ich bin froh, dass ich meine 12-jährige Militärzeit ohne psychologische Probleme hinter mir lassen konnte. Auch meine Selbstständigkeit mit all ihren Unwegsamkeiten und Herausforderungen hat mich relativ unbeeindruckt gelassen - bis Corona kam und bis ich aus dem Nichts meinen ersten Herzinfarkt hatte. Das hat etwas in mir verändert und ich habe meine Lebenssituation reflektiert. Was ich dabei festgestellt habe, hat mich erschreckt, denn ganz so heil, wie ich meine Welt immer wahrnahm, ist sie nun nicht mehr. Sich das als Mann und als Unternehmer einzugestehen, dieses gewisse Maß an Schwäche zuzulassen und auch nach Außen nicht mehr alles mit einem Lächeln zu übertünchen, um den Schein zu wahren ist aber eine ganz andere Sache.
Auch wenn Selbstreflexion der erste Schritt ist, um etwaige Themen zu erkennen und anzugehen, meistens kann man sie nicht ohne externe Unterstützung lösen und hier gibt es einige Wege, wie z.B. die Konsultation geschulter Fachleute.
Psychologen und Psychiater kennt jeder, aber von Systemischer Beratung hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Erst als eine Bekannte (Kerstin Pflüger) mir erzählte, dass sie bereits mehrere Jahre als Systemische Beraterin tätig ist, war meine Neugierde geweckt und ich wollte mehr wissen. Wir verabredeten uns und Kerstin gab mir einen ersten Einblick in ihre Arbeit. Es war ein sehr interessantes Gespräch und beseitigte schnell meine vorgefasste Meinung oder vielleicht nenne ich es ehrlicher Weise Vorurteile?
Zuerst einmal sind Systemische Berater nicht gleich zu setzen mit Psychotherapeuten oder Psychiatern, sondern gehen die Anliegen ihrer Klienten (Einzelpersonen, Paare, Familien und Gruppen) mit anderen Methoden an.
Bei der systematischen Beratung nimmt der Berater immer Bezug auf das soziale System in dem sich die Klienten mit ihren Anliegen bewegen. Die Ratsuchenden werden in den Beratungsgesprächen, durch verschiedene systemische Methoden und Fragetechniken, dahin geführt, ihre Probleme und Herausforderungen anzunehmen und neue oder andere Sichtweisen und auch Lösungen zu entwickeln. Das geschieht sehr intelligent, subtil und in angenehmer Art und Weise, wie ich selbst in unserem relativ kurzen Gespräch erfahren durfte.
„Jeder Mensch kann selbstständig eigene Lösungen für seine Themen entwickeln“, so Kerstin Pflüger. Es bedarf oft einfach nur einem Schubs in die richtige Richtung. Dieser „Schubs“ sind eben systemische Fragen, die oft herausfordernd und provokant sind und die Klienten dazu bringen sich mit den Themen bewusst zu beschäftigen - vielleicht auch das erste Mal überhaupt. So wird ein Prozess angestoßen, an dessen Ende die Klienten in der Lage sind, ihre Lösungen und Ziele alleine umzusetzen.
Für Ihre Klienten hat Kerstin Pflüger ein angenehmes, beruhigendes Umfeld geschaffen, in dem die Beratungsgespräche stattfinden. Bei unserem Gespräch hat sie es in kürzester Zeit geschafft das Thema auf meine persönlichen „Baustellen“ zu bringen und schon diese paar Minuten im Gespräch mit ihr haben mir zu denken gegeben und seitdem reflektiere ich einige der Impulse, die mir mit auf den Weg gegeben wurden. Eine sehr spannende Erfahrung, die ich so ehrlich nicht erwartet hätte.
Sie unterliegt übrigens ebenfalls der Schweigepflicht, so dass alle „Geheimnisse“ und auch die persönlichsten und privaten Einblicke bei ihr in sicheren Händen sind. Vertrauen ist für mich die Grundvoraussetzung und wenn ich das Gefühl schon in einer Interviewsituation hatte, wie sicher fühle ich mich dann erst, wenn es „ernst“ wird? Kerstin Pflüger bietet ihre Beratungen nicht erst seit Corona sowohl persönlich, als auch telefonisch und online an.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke in die Systemische Beratung, Kerstin - wir werden das Gespräch sicher fortsetzen.
... ist ein Oberbegriff für verschiedene Beratungsformate (z. B. Sozialberatung, Paarberatung, Familienberatung, Therapie, Coaching, Mediation, Supervision, Organisationsberatung)[1]. Dieser Oberbegriff bezeichnet die Beratung von Individuen oder Gruppen (z. B. Paare, Familien, Teams, Organisationen) in Bezug auf deren jeweiligen Kontext: ihr soziales System. Klar abgegrenzt ist systemische Beratung von heilkundlicher Behandlung in Form von Psychotherapie laut Psychotherapiegesetz (PsychThG). Sie befasst sich in der Form als Systemische Therapie zwar mit einer nichtheilkundlichen Behandlung, etwa in der Suchtberatung, Erziehungsberatung und Familienberatung mit sogenannten „Störungen mit Krankheitswert“ (Psychotherapeutengesetz, PsychThG § 1, Abs. 3), übernimmt aber nicht die Funktion diese zu kurieren. Systemische Beratung, bzw. Therapie dienen hier der Begleitung, Stabilisierung der Lebenssituation von Klientinnen und Klienten und gegebenenfalls der Anbahnung von Psychotherapie.
Quelle: wikipedia.org
Leben im Jetzt
Kerstin Pflüger
Systemische Beratung
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