Die Krankheit Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, ist eine bakterielle Infektion des Zahnbettes. Oft resultiert diese aus einer nicht behandelten Zahnfleischentzündung. Das Gewebe um den Zahn entzündet sich und sorgt dafür, dass die Bakterien den Kieferknochen beeinträchtigen können. Der Zahnfleisch- und Knochenrückgang, der bei einer Erkrankung oft einhergeht, sorgt dafür, dass die Zahnhälse sichtbar und schmerzempfindlich werden. Bleibt die Parodontitis weiter unbehandelt droht der Zahnverlust
Besonders tückisch: Die Parodontitis verläuft meist schmerzfrei, sodass sie meist erst während einer Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt festgestellt werden kann. Dabei sind nicht nur ältere Menschen betroffen, sondern alle Altersgruppen. Laut Studien der Bundeszahnärztekammer litt 2016 jeder zweite Erwachsene zwischen 35 und 44 an einer Zahnfleischerkrankung. In der Gruppe der über 65-Jährigen waren sogar knapp 65 Prozent betroffen.
Die Faktoren, die eine Parodontitis fördern, sind vielfältig. Oft ist es die mangelnde Mundhygiene oder ein geschwächtes Immunsystem. Studien haben gezeigt, dass sich besonders Rauchen negativ auswirkt. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes fördern durch den hohen Glukosegehalt im Speichel die Entstehung von Parodontitis. In vielen Fällen ist auch eine erblich bedingte Erkrankung naheliegend.
Die Folgen einer schweren Erkrankung betreffen dabei nicht nur die Zähne. Studien zeigen, dass viele Patienten ein erhöhtes Schlaganfallrisiko aufweisen und häufiger unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Bei schwachen und bettlägerigen Menschen können die eingelagerten Bakterien die Lunge befallen und zu einer schweren Lungenentzündung führen.
Um den steigenden Fallzahlen bei der Volkskrankheit Parodontitis entgegenzuwirken, hat die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss und Vertretern der Krankenkassen eine neue Richtlinie beschließen können, die eine Behandlung auf höchstem Niveau und nach neuestem Stand der Medizin gewährleistet. Von der neuen „Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen“ profitieren seit dem 1. Juli diesen Jahres vor allem gesetzlich Versicherte, da sie anhand der neu strukturierten Behandlungsabläufe langfristig vollumfassend betreut werden können.
Um einer Parodontitis vorzubeugen oder leichte Erkrankungen zu behandeln, hilft eine Verbesserung der Mundhygiene. Zweimal täglich Zähneputzen, Zahnseide und eine gesunde Ernährung sind dabei besonders wichtig. Zudem empfehlen Zahnärzte das Putzen der Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste. Sie reinigen gründlicher und schonender als Handzahnbürsten. Essensreste in den Zahnzwischenräumen sind wahre Brutstätten für Bakterien. Die Zunge ist ebenfalls ein Auffangbecken für Bakterien, die sich im Mundraum ansammeln. Daher wird die regelmäßige Nutzung eines Zungenschabers zur regelmäßigen Säuberung empfohlen.
Begleitend zu einer guten Zahnpflege daheim empfiehlt es sich zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung und zur Prophylaxe zu gehen. Bei einer professionellen Zahnreinigung werden Zähne, Zahnzwischenräume und der Zahnfleischrand gesäubert. Dabei werden alle harten und weichen Beläge entfernt, die später zu einer Entzündung führen könnten. Durch eine umfassende Prävention einer Parodontitis-Erkrankung können negative Entwicklungen früh erkannt und behandelt werden.
Praxis für Zahnheilkunde & Implantologie
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