Gruppenfoto der Projektpartner der Textilfabrik 7.0 Gruppenfoto der Projektpartner der Textilfabrik 7.0
Foto: Marc Thiele
Die Projektpartner der Textilfabrik 7.0, darunter (1. Reihe v.l.n.r.) Dr. Ulrich Schückhaus (EWMG/WFMG), OB Felix Heinrichs, Markus Simon und Rolf Königs (Verband der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V., Dr. Thomas Grünewald (Präsident HSNR), Thomas Tränapp (RWTH Aachen), nach der Unterzeichnung der Verträge.
01.06.2024
Stadtleben

Formeller Start für die „Textilfabrik 7.0“

Kooperationsvereinbarung und Gesellschaftsgründung ebnen den Weg in die Zukunft der Textilindustrie.

Redaktion: Marc Thiele

Die Bedeutung des Ausbildungsstandortes Mönchengladbach für die deutsche und europäische Textilindustrie ist schon heute nicht zu unterschätzen. Mit der Hochschule Niederrhein als europaweit renommiertem Bildungs- und Forschungsinstitut, sowie der Textilakademie NRW – der wohl modernsten Berufsschule Deutschlands – ist die Vitusstadt bestens aufgestellt. Auch die Verknüpfung des Bildungssektors mit den Bereichen Forschung und Entwicklung wurde in den letzten Jahren stetig optimiert und führt zu einer wachsenden Innovationskraft der hier ansässigen Textilindustrie, wie z.B. die im Monforts Quartier angesiedelte Jeansproduktion von C&A oder der Erfolg von Start-Ups wie TextureLab. Kein Wunder also, dass die Fürsprecher und Treiber der textilen Zukunft schon seit Jahren eine moderne Renaissance der Textilindustrie voraussagen. Darunter u.a. Rolf Königs, ehemaliger Präsident von Borussia Mönchengladbach, aber eigentlich Unternehmer (AUNDE Gruppe) und Vorsitzender des Verbandes der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Die „Textilfabrik 7.0“ oder auch kurz T7, ist für diese Zukunftsvision wohl eines der wichtigsten Kernprojekte und tragenden Säulen.

Königs und seine Mitwirkenden wollen die Textilindustrie nicht neu denken, sondern sie neu machen, wie er in seiner Einleitungsrede zur förmlichen Gründung der T7 Management GmbH und der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung am 17.05.2024 in der Textilakademie NRW stolz noch einmal verdeutlichte.

Seine Ansprache richtete er an eine stark besetzte Runde, u.a. bestehend aus Dr. Thomas Grünewald (Präsident der Hochschule Niederrhein), Thomas Tränapp von der RWTH Aachen, Felix Heinrichs (OB Stadt MG), Dr. Ulrich Schückhaus (Vorsitzender der Geschäftsführung der EWMG und WFMG), den Präsidenten und Geschäftsführern der Nordwestdeutschen und Rheinischen Verbände der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie weiteren Vertretern der projektbeteiligten Hochschulen und Institutionen.

Den rein formellen Teil übernahm im Anschluss der Mönchengladbacher Notar Dr. Ulrich Becker, der der Form halber eine knappe Dreiviertelstunde das komplette Vertragswerk wortwörtlich, wenn auch in schneller Notarsprache, den Anwesenden vorlaß, bevor Gründungsvertrag und Kooperationsvereinbarung von den Projektpartnern unterzeichnet wurden.

Im Anschluss gab Detlef Braun, seines Zeichens Geschäftsführer der Textilakademie NRW und nun auch der T7 Management GmbH, einen kurzen Ausblick auf die nun folgenden nächsten Projektschritte, zu denen erst einmal die Beantragung weiterer Fördermittel gehören, gefolgt vom Aufbau eines Technologiezentrums unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Maike Rabe (HSNR) und Prof. Dr. Thomas Gries (RWTH Aachen). Langfristig soll ein Zero-Emission-Industriepark entstehen, dessen Standort aber noch bestimmt werden muss.

Aber was ist diese „Textilfabrik 7.0“ kurz T7 eigentlich? Warum hat sie eine solche Bedeutung für die Textilindustrie, nicht nur im Rheinischen Revier, sondern mindestens auch europaweit? Mit den Hintergründen beschäftigen wir uns in einer der kommenden Ausgaben, im Rahmen unserer Serie über die Strukturwandelprojekte in Mönchengladbach (bisher: Gründungsfabrik (05/24), WICMG (06/24).