Ein grüner Kreis mit weißer schrift "U25", darunter steht in weißer Schrift "Hilfe für junge Menschen", im Hintergrund ist ein Ausschnitt eines U-Bahn-Linienplans Ein grüner Kreis mit weißer schrift "U25", darunter steht in weißer Schrift "Hilfe für junge Menschen", im Hintergrund ist ein Ausschnitt eines U-Bahn-Linienplans
Foto: © Reha-Verein
01.03.2022 Anzeige
Stadtleben

u25 Hilfe für junge Menschen

Das Leben in die richtige Linie bringen

Seit Juli 2020 betreibt der Reha-Verein in enger Kooperation mit Jobcenter und Jugendhilfe Mönchengladbach das Projekt u25. Seitdem hat sich einiges getan. Zeit für eine Zwischenbilanz:

Ausgangssituation und Zielrichtung von u25

Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich außerhalb aller Hilfesysteme bewegen, nimmt seit Jahren zu. Ihre Situation ist meist von multiplen Problemlagen wie Wohnungslosigkeit, Schulden, Drogen, psychischen Auffälligkeiten, aber auch fehlenden Perspektiven in Richtung Ausbildung und Arbeit gekennzeichnet. Häufig können sie nicht auf eine stützende familiäre Struktur zurückgreifen, sondern stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen. Viele haben bereits Kontakte zur Jugendhilfe hinter sich, die aber aktuell nicht mehr bestehen.

Das Projekt u25 bietet hier niederschwellig Orientierung und Hilfestellung: im täglich geöffneten Treff auf der Lüpertzender Straße werden erst einmal elementare Bedürfnisse versorgt. Eigentliches Ziel ist es aber, durch individuelle Beratung und Begleitung die jungen Menschen (wieder) an das Fallmanagement des Jobcenters mit seinen Unterstützungs-Leistungen heranzuführen, um Voraussetzungen für einen geregelten Alltag, für eine persönliche Stabilisierung und Weiterentwicklung zu schaffen.

Aktuelle Entwicklung

Die Anlaufstelle auf der Lüpertzender Straße 125 wurde von Anfang an sehr gut angenommen. Sie ist zentral gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, freundlich eingerichtet mit offenem Küchen- und Gemeinschaftsbereich. Mittlerweile finden sich hier täglich ca. 20 Personen ein, wobei coronabedingt immer darauf geachtet wird, dass sich nicht zu viele gleichzeitig im Café aufhalten. Gäbe es diese Einschränkung nicht, so würde es mittags richtig voll, denn täglich kann man eine kostenlose warme Mahlzeit bekommen. Bisher haben die Sozialarbeiter*innen im Projekt mehr als 180 Erstgespräche geführt. Eine intensivere Begleitung nehmen regelmäßig mindestens 50 junge Erwachsene in Anspruch. Neben Einzel- und Gruppengesprächen gibt es für sie kleinere gemeinschaftliche Aktivitäten wie z.B. Fußball und ein gemeinsames Trainingsangebot im Fitness-Studio. Kochen, Backen und Küchendienst stehen ebenfalls auf dem Programm. Notschlafstelle, Kleiderkammer und Hygieneangebote (Duschen, Wäsche waschen) werden gerne und regelmäßig genutzt. Bei vielen besteht inzwischen regelmäßiger Kontakt zum Jobcenter und eine enge Zusammenarbeit mit dem dortigen Fallmanagement. Wenn im Einzelfall das Angebot von u25 nicht ausreichend ist, wird das passende gesucht und der entsprechende Kontakt hergestellt. Aufgrund der umfassenden Vernetzung vor Ort klappe das sehr gut, wie Projektkoordinator Tobias Henke berichtet.

Luftballon-Projekt

Für den 03. Februar hatten die Projektteilnehmer*innen mit Sozialarbeiter Harry Fischermann eine besondere Aktion vorbereitet: an dem Tag zogen sie mit bunten Luftballons, an die sie Karten mit typischen Geschichten wohnungsloser junger Menschen gebunden hatten, in die Gladbacher City. Die Luftballons wurden gut sichtbar fixiert und erregten einige Aufmerksamkeit. Neben interessierten Gesprächen gab es 15 neue Anfragen von Interessent*innen. Neben der Aktion selbst hatten ein Bericht in der lokalen Presse und Radiointerviews von 90.1 dazu beigetragen. Auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs kam am 11. Februar zu einem Besuch ins Projekt.

Dass u25 sinnvoll und notwendig ist, dass es junge Menschen erreicht, die psychosozial besonders belastet sind und die von den verschiedenen Hilfesystemen nicht bzw. kaum erreicht werden, wurde 2021 mit dem Förderpreis der Stiftung für Soziale Psychiatrie belohnt. Er wird regelmäßig für Projekte guter Praxis und „nachhaltig und inklusiv wirkende Modelle der psychiatrischen Versorgung“ verliehen.


Reha-Verein
Lüpertzender Str. 125
41061 Mönchengladbach
Telefon: 02161 5768-1062

Öffnungszeiten:
täglich von 10:00 – 15:00 Uhr

Internet:
www.rehaverein-mg.de/leistungen/beratung-praevention/fuer-einzelpersonen/hilfen_fuer_junge_menschen/