Caroline Shaw | Entr’acte
Joseph Haydn | Konzert für Violine und Streicher C-Dur Hob. VIIa:1
Anton Bruckner | Adagio aus dem Streichquintett F-Dur
Robert Fuchs | Serenade für Streichorchester Nr. 3 e-Moll op. 21
Leitung und Violine | Isabelle van Keulen
Von der Fülle seiner Sonaten, Kammermusiken und Symphonien werden die Konzerte, die Joseph Haydn im Laufe seines Lebens komponiert hat, deutlich überschattet. Mit Ausnahme des sehr spritzigen Klavierkonzertes in D-dur und des absolut unverwüstlichen Meisterstücks für Trompete nehmen die Kreationen für solistische Instrumente zweifelsfrei nur den Mittelgrund der Szene ein – zum Teil verdientermaßen, zum Teil aber auch zu Unrecht, wie das Violinkonzert in C-Dur verrät, mit dem Isabelle van Keulen und die Deutsche Kammerakademie Neuss am Sonntag, 15. Dezember, um 18:00 Uhr im Zeughaus aufwarten werden.
Entstanden um 1765 für den italienischen Geiger Luigi Tomasini, weiland Konzertmeister der Esterházy’schen Hofkapelle, zeigt es den später durch das missbrauchte Epitheton „Papa“ zu einer zopfigen Gestalt umdefinierten Komponisten – er war gerade einmal 33 – vor allem im Adagio von einer ungewöhnlichen „Saite“: als einen veritablen Romantiker avant la lettre nämlich, der seinen Solisten in melodischen Schwelgereien eine beneidenswert schöne Serenade singen lässt.
Damit ist auch sogleich das Motto des zweiten Abonnement-Konzertes gerechtfertigt, denn Gigantisch-Romantisch wird es im weiteren Verlauf zugehen. Zunächst mit der amerikanischen Pulitzerpreis-Trägerin Carolin Shaw (*1981) aus North Carolina, die in ihrem Entr’acte für Streichorchester aus dem Jahre 2011 von Joseph Haydn „nicht genug kriegt“: Der zwischen reiner Tonalität und modernen Auflösungserscheinungen pendelnde „Zwischenakt“ lebt aus einer einfallsreichen Begegnung mit dem letzten Streichquartett des Wiener Meisters.
Die Donaumetropole des späteren 19. Jahrhunderts wird dann zum Zentrum des folgenden Geschehens. Zunächst leitet Isabelle van Keulen die dkn in dem Adagio aus Anton Bruckners Streichquintett F-Dur, das dank seiner symphonischen Anlage auch gern in großer Besetzung aufgeführt wird. Und am Ende des offiziellen Teils erklingt die dritte Serenade in e-Moll, die der Brahms-Protegé Robert Fuchs im Jahre 1878 für den Geiger und Dirigenten Joseph Hellmesberger geschrieben hat. Insgesamt fünf dieser abwechslungsreichen, oft idyllischen „Abendmusiken“ hat der Komponist und begehrte Kompositionsprofessor hinterlassen – weshalb man ihn (wieder einmal zu Unrecht) gern als „Serenaden-Fuchs“ titulierte. Auch das Bonmot, das Hellmesberger später nach der fünften dieser Kreationen prägte, hat dem feinsinnig-erlesenen Œuvre des Mannes aus der Steiermark nicht geholfen: „Fuchs, die hast du ganz gestohlen“ ist zwar witzig formuliert, in der Sache aber verfehlt. Man höre – und staune ...
Tickets können über die Karten‑Hotline unter 02131 52699999 oder über das Internet unter www.deutsche-kammerakademie.de bestellt werden (zuzüglich Service- und Versandkosten).
Kartenvorverkauf: www.westticket.de
17:15 Uhr mit Dr. Matthias Corvin
18:00 Uhr
www.deutsche-kammerakademie.de
Zeughaus Neuss
Markt 42-44
41460 Neuss