Giuseppe Sammartini | Concerto Grosso op. 5 Nr. 6 in g-moll (Weihnachtskonzert)
Arvo Pärt | Fratres
Angelo Ragazzi | Sonata a 4 für Violine, Streicher und Basso continuo in G-dur op. 1 Nr. 12
Georg Muffat | Concerto Grosso Nr. 12 Propitia sydera
Philip Glass | Echorus for Two Violins and Strings
Arcangelo Corelli | Fatto per la notte di natale
Leitung | Luca Quintavalle
Über die geheimnisvolle Beziehung zwischen dem „Feste der Geburt unseres Herrn Jesus Christus“, kurz: Weihnachten genannt, und der Musik des Barock ließe sich immer wieder trefflich diskutieren. Es ist aber auch ganz einfach möglich, den Konnex als eine der schönen, bereichernden Gegebenheiten der winterlichen Monate zu akzeptieren und sich an dem zu freuen, was uns alljährlich zur Einstimmung auf die Festtage beschert wird.
Das aktuelle Weihnachtsprogramm der Deutschen Kammerakademie Neuss verbindet auf geschickte und geschmackvolle Weise vier Werke des 17. und 18. Jahrhunderts mit zwei zeitgenössischen Kreationen, deren Verfasser durch ihre idiosynkratische Schreibweise weltberühmt wurden.
Die Zeit vor der großen Säkularisation, die der österreichische Kunsthistoriker Hans Sedlmayr so treffend als „Verlust der Mitte“ bezeichnete, repräsentieren die „Weihnachtskonzerte“ der Italiener Giuseppe Sammartini und Arcangelo Corelli sowie zwei Concerti grossi des Deutschen Georg Muffat („Propitia sydera“) und des Wiener Hofmusikers Angelo Ragazzi, einem der trefflichsten Instrumentalkomponisten seiner Heimatstadt Neapel.
Die „Modernen“, die die dkn am Mittwoch, 11. Dezember, ab 19:00 Uhr in der Christuskirche aufführen wird, sind Ikonen der Neuen Musik. Beiden ist es gelungen, auf jeweils unverwechselbare Weise allen harmonischen Auflösungserscheinungen zu trotzen. Der eine, Arvo Pärt aus Estland, hat mit seiner meditativen Musik die Welt gelehrt, dass der „Verlust der Mitte“ nicht das letzte Wort sein muss: Die himmlischen Melodien und die virtuosen Violinsoli seiner Fratres blicken über die Zeiten hinweg in die große Epoche der Concerti grossi, von denen sich auch der amerikanische Minimalist Philip Glass nicht nur einmal hat inspirieren lassen, wie sein 1995 entstandenes Echorus für zwei Violinen und Streicher mit einfachen, wirkungsvollen Klangketten beweist. Von hier aus führt der Weg zurück zu dem berühmtesten aller barocken Weihnachtskonzerte: Arcangelo Corellis Opus 6 Nr. 8, ausdrücklich „fatto per la notte di natale“ und von jeher zu diesem Anlass in aller Welt gespielt, lässt den festlichen Abend in erhabener Weise ausklingen.
Die Leitung bei dem Konzert hat der Cembalist Luca Quintavalle. Er tritt in den größten Konzertsälen Europas, in den USA und in Japan auf. Seit 2017 musiziert er regelmäßig mit Cecilia Bartoli und begleitet sie auf ihren Tourneen. Solistisch hat Luca Quintavalle mit Orchestern wie dem Concerto Köln und dem Mozarteum Orchester Salzburg zusammengearbeitet; auf dem Gebiete der Kammermusik spielt er mit so renommierten Kollegen wie Maurice Steger, Dorothee Mields oder Hille Perl.
Einzelkarten an den bekannten Vorverkaufsstellen, über die Karten-Hotline unter 02131 52699999 oder über das Internet unter www.deutsche-kammerakademie.de (zuzüglich Versandkosten).
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Christuskirche Neuss
Breite Straße 121
41460 Neuss