Jessica Sindermann
Es ist schon ein paar Monate her, aber der ein oder andere mag sich vielleicht noch daran erinnern – Ich habe Ihnen den Schauspieler Raafat Daboul und das Junge Theater vorgestellt. Ein Projekt, das es seit Herbst 2019 am Theater Krefeld und Mönchengladbach im Rahmen des Programms NEUE WEGE gab. Zwölf junge Talente aus verschiedenen Sparten und Nationen sind gemeinsam auf eine künstlerische Entdeckungstour gegangen, wurden individuell gefördert und konnten an Workshops und Informationsveranstaltungen teilnehmen. Die Fusion aus Musik, Tanz und Schauspiel begeisterte das Publikum jedes Mal aufs Neue.
…aber alles Schöne hat einmal ein Ende.
Drei Jahre sind vergangen und vier Gesangssolisten, zwei Tänzerinnen, ein Schauspieler, vier Orchestermusiker*innen und ein Repetitor blicken auf eine spannende Zeit zurück. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Jungen Theater? Das zeigt jetzt die neue Dokumentation auf den digitalen Kanälen des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, die die jungen Künstler*innen vorstellt, die Retrospektive ihres künstlerischen Schaffens zeigt und auch die Mentor*innen sprechen lässt. „Ich werde die jungen Leute vermissen. Insbesondere die Begeisterung und Neugierde, die sie an den Tag gelegt und mit der sie mich immer wieder auch an meine ersten Jahre am Theater erinnert haben. An die eigene Motivation und Willenskraft, diesen Beruf am Theater zu ergreifen“, sagt Projektleiterin Ulrike Aistleitner zu Beginn des Films.
Der fast 35-minütige Film startet sehr weit oben, nämlich auf dem Dach des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, von dem aus die zwölf Talente freudestrahlend in die Kamera winken. Ein Abschied der besonderen Art. Nacheinander werden sie und ihre Sparten vorgestellt und die Zuschauer*innen erhalten nicht nur exklusive Einblicke hinter die Kulissen, sondern auch in Frühstücksgewohnheiten, verborgene Talente und persönliche Gedanken. Alle Mentor*innen der unterschiedlichen Bereiche kommen zu Wort und immer wieder werden Rückblicke vergangener Produktionen eingeblendet, an denen die jungen Künstler*innen beteiligt waren. Dadurch entsteht ein buntes Gefüge aus malerischen Bühnenszenen, spannenden Experteninterviews und authentischem Real-Talk. Drei Jahre sind vorbei und nun muss jede*r von ihnen seinen/ ihren eigenen Weg gehen. „Natürlich bin ich einerseits traurig, weil wir als Gruppe zusammengewachsen sind und uns jetzt untereinander natürlich nicht mehr so häufig sehen werden. Ich habe viele tolle Erfahrungen in dieser Zeit sammeln können. Anderseits bin ich auch stolz und freue mich. Das Ende dieses Projektes ist ja gleichzeitig auch unser Ausbildungsabschluss. Ab jetzt werde ich als freischaffender Schauspieler weiterarbeiten und auch als Gastschauspieler in der nächsten Spielzeit am Theater Krefeld und Mönchengladbach zu sehen sein“, erzählt Raafat Daboul.
In der Spielzeit 2022/23 geht das Junge Theater dann mit einer neuen Besetzung an den Start und die bisherige Koordinatorin Ulrike Aistleitner übergibt die Leitung an Victoria Bröcker.
Wir wünschen der Besetzung des bisherigen Jungen Theaters für die Zukunft alles Gute und freuen uns auf die neue Spielzeit 2022/ 2023!