Die Stadt Neuss hat die neue Intendantin des Shakespeare Festivals vorgestellt. Die künstlerische Leitung für die kommende Spielzeit wird Maja Delinić übernehmen. Delinić ist freie Regisseurin, die aktuell am Theater Krefeld Mönchengladbach und an den Wuppertaler Bühnen inszeniert sowie unter anderem für die Burghofbühne Dinslaken arbeitet.
Kulturdezernentin Dr. Christiane Zangs spricht von einem Glücksfall, die Regisseurin als künstlerische Leitung für das Shakespeare Festival gewinnen zu können. „Sie hat viel internationale Erfahrung, ist hervorragend in der Theaterszene im Ausland vernetzt, hat Kontakte etwa in Kroatien, Armenien, Russland, Israel und Brasilien. Dies ist sehr wertvoll für die Stadt Neuss und die bereits angelaufenen Planungen des Festivals.“
Für die am 6. Mai 2022 beginnende Spielzeit hat Delinić einige neue Ideen, hat aber auch nicht vor, alles anders zu machen. „Das, was in den vergangenen 30 Jahren aufgebaut wurde, ist erstaunlich – und erstaunlich soll es weitergehen“, sagt Delinić voller Freude über die neue Aufgabe. Einige Dinge hat sie schon verraten. Ganz wichtig ist ihr, ein Festival für alle zu machen! Sie möchte das Shakespeare Festival in die Stadt bringen, zu den Bürgerinnen und Bürgern. Es richtet sich an alle, die das Festival kennen, lädt aber auch diejenigen ein, die auch mal lachen oder weinen wollen, Theaterfans und auch die, die es erst noch werden wollen. Denkbar sei zum Beispiel, eine Company einzuladen, die durch die Stadt wandert und an mehreren Positionen ihr Stück spielt – möglicherweise in Kooperation mit Geschäften in der Innenstadt. „Neuss im Shakespeare-Fieber sozusagen“, erklärt Delinić.
Eine weitere Idee ist, Globales und Regionales zu verbinden, NRW mitzudenken im globalen Kontext, freie Truppen, aber auch Landestheater und Stadttheater einzuladen. Geplant ist ein spartenübergreifendes Programm mit Theater, Tanz, Lesungen und musikalischen Darbietungen. Es soll traditionelle wie zeitgenössische Auseinandersetzungen mit Shakespeare geben. Natürlich werden auch fremdsprachige Produktionen dabei sein, so Delinić, was aber keine Hürde sein wird. „Beim Theater geht es doch eher um das Sinnliche, um die Wirkung auf den ganzen Körper. Ich suche nach Produktionen, die mehr als nur über die Sprache funktionieren und dadurch berühren!“
Hierfür wird es Einführungen, Vorträge oder Übertitelungen geben, so dass alle Interessierten es verstehen können. Das Programm für Kinder und Jugendliche wird fortgeführt und weiterentwickelt. Dies liegt Delinić besonders am Herzen, denn die Kinder von vor 30 Jahren kommen heute als Erwachsene zum Shakespeare Festival.
Delinić ist bereits nach Neuss gezogen, wichtig ist ihr, die Atmosphäre der Stadt aufzusaugen und sich inspirieren zu lassen von Ort und Menschen.