Bierkultur in anderen Ländern: Belgien

Gracias Bierliebe

Redaktion: Gracia Sacher

Belgiens Bierkultur ist Weltkulturerbe. Habt ihr das gewusst? 2016 hat die UNESCO diesen Entschluss gefasst. Wie weise! Übrigens genau in dem Jahr, in dem ich den Entschluss gefasst habe, über Bier zu schreiben, WEIL ich insbesondere die belgische Bierwelt so wunderbar fand - und nach wie vor finde.

Zufall?!

Um zum Weltkulturerbe ernannt werden zu können, müssen natürlich bestimmte Kriterien erfüllt werden. Da kann ja sonst jeder kommen. Unter anderem geht es da um die kulturelle Bedeutung, die künstlerische Qualität ( ja, Bierbrauen ist Kunst!), die Authentizität und ja, einfach die Tradition, in dem Fall die Tradition dieses Handwerks. Bierbrauen und -trinken, die Herstellung sowie die Wertschätzung, das gehört zum lebendigen Erbe des Landes dazu. Natürlich spielt das Getränk bei besonderen Anlässen eine Rolle, jedoch auch ganz einfach im Alltag.

Und die Vielfalt ist mit mehr als 1.500 belgischer Biersorten einfach unfassbar groß. Was dabei für mich immer wieder erstaunlich ist: Trotz dieser Vielfalt sind es einzigartige Biere. Ein paar Stile habe ich euch hier bereits vorgestellt, so etwa das Blond (s. Foto) als Aushängeschild vieler Brauereien, das Witbier als leichtes, sommerliches Weizenbier oder die Abteibiere, darunter insbesondere die Trappistenbiere, die ihr spezielles Siegel nur unter bestimmten Voraussetzungen erhalten. Ebenfalls großes Thema: Sauerbiere. Dazu möchte ich euch demnächst auch noch abholen.

Belgische Biere sind bekannt für ihre Komplexität sowie die zahlreichen Aromen und Geschmacksnuancen. Es gibt wilde Hefen, besondere Zutaten, spezielle Flaschenformen, geheime Braurezepte und die besondere Fähigkeit, selbst die stärkste Granate so schmecken zu lassen, als wäre es ein leichtes Bierchen.

Apropos schmecken: Besonders schön finde ich, dass es gefühlt zu jedem Bier einer Brauerei das passende Glas gibt. Ein Besuch in einem belgischen Städtchen ist biermäßig immer zu empfehlen, so etwa Brügge oder Gent. Ihr werdet sweete Biercafés vorfinden und von der Auswahl an Bieren begeistert sein: Hier gibt es teils keine Getränkekarten, sondern dicke Ordner! Und dennoch: in den meisten Fällen das passende Glas zur Brauerei dazu. Einfach nur beeindruckend.

Wer sich mal durchprobieren möchte, dem würde ich einen Besuch der unzähligen Bierfestivals des Landes ans Herz legen, sei es das Zythos-Festival in Leuven oder die Variante in Brügge. Schmeißt einfach mal die Suchmaschine eures Vertrauens an und sucht nach Bierfesten in Belgien - ihr werdet im gesamten Jahr fündig.

Alternativ würde ich vorschlagen, die „Belgier“ einfach mal zuhause zu probieren (oder natürlich in einem meiner Tastings, da gibt es auch immer wieder ein belgisches Schätzchen). Beste Anlaufstelle in dieser Stadt: Der Bierabt auf dem Gotzweg. Ein ganzer Laden voll mit belgischen Bieren - Träumchen! Einen Plan braucht ihr nicht, ihr werdet dort wunderbar beraten.

Lasst es euch schmecken, ihr Lieben! Auf den Beginn eines zauberhaften Sommers!

Cheers, Gracia

Gracias Bierblog „Bierliebe und moodpairing“ finden Sie auf www.hopfenmaedchen.com

Foto: Gracia Sacher

Biersommelière Gracia Sacher